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MEMOquer 5: Preaching against Phallic Glasses

Around 1430, the Viennese preacher and theologian Johann Geuss denounced a widespread practice in European cities: the buying and selling of phallic-shaped glasses, often during urban celebrations. The study explores the enduring presence of the Phallusglas, both as a material object and as a literary motif, over more than fifteen centuries, interrogating the varied purposes attributed to it, ranging from playful drinking vessels to instruments of sexual pleasure.

MEMO #11: Mathematik und Material

Nach der Verbindung von Mathematik und Materialität zu fragen, mag auf den ersten Blick womöglich etwas kontra-intuitiv erscheinen. Mathematik ist in unserem modernen Verständnis eine theoretische Kunst, etwas, das losgelöst vom Konkreten bzw. vom Berührbaren in einem abstrakten Denkraum lokalisiert wird, der nicht an Objekte rückgebunden werden muss. Schenkt man diesem Zusammenhang allerdings etwas mehr Aufmerksamkeit wird schnell klar, dass so einfach die Sache nicht sein kann.

MEMO #10: Material aspektivieren

Welchen Anteil haben Materie und Material an den produktiven und praxeologischen Prozessen innerhalb kultureller Systeme? Diese Frage steht in der vorliegenden Memo-Ausgabe im Mittelpunkt von vier Aufsätzen aus den Geschichtswissenschaften, der Kunstgeschichte und der Mittelalterarchäologie. Im Zuge des Material Turn wurde zuletzt in verschiedenen kulturwissenschaftlichen Disziplinen die Bedeutung des Materials, des Stofflichen und der Substanzen für die Materielle Kultur zunehmend herausgearbeitet, während zuvor eher Dinge und Dinglichkeit im Vordergrund standen. Mit dem Konzept der Aspektivierung wurde am Institut für Realienkunde in Krems ein interdisziplinärer Ansatz entwickelt, mit dem die Relevanz der jeweiligen materialbezogenen Eigenschaften und Zuschreibungen für die kulturellen Dynamiken gezielt herausgearbeitet werden kann. Der hier zur Diskussion gestellte methodische Zugriff schließt Fragen nach den Affordanzen und der Agency von Materie und Materialien ein, um zu erhellen, wie das Stoffliche konkret in kulturellen Prozessen mitwirkt, diese anstößt und entscheidend beeinflusst.

MEMO # 6 - Shaping Matter(s)

Die Ausgabe beleuchtet aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven den gestaltenden Umgang mit weichen, formbaren Materialien in Mittelalter und Früher Neuzeit. Kaum ein anderer kreativer Gestaltungsprozess steht der biblischen „creatio ex nihilo“ näher als das Formen weicher, amorpher Materialien wie beispielsweise Ton, Lehm, Wachs, aber auch Pappmaché oder Teig. Wie wurden die jeweils zur Anwendung kommenden Herstellungsprozesse wie Freihandformung, Gießen, Modeln oder Prägen symbolisch ausgedeutet? Und wie floss diese Ausdeutung wieder in den kreativen Schaffensprozess ein? Wie beeinflussten einander diskursives und empirisches Materialwissen? Diesen und anderen Fragen wird in den Beiträgen der Ausgabe am Beispiel verschiedener Materialien und Bearbeitungstechniken auf den Grund gegangen.

Shaping Matter(s) – Plastisch formbare Materialien als Kulturträger

Kein anderer kreativer Gestaltungsprozess steht der biblischen „creatio ex nihilo“ näher als das Formen mittels amorpher Materialien wie beispielsweise...
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MEMOquer 5: Preaching against Phallic Glasses
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MEMO #11: Mathematik und Material
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MEMO #10: Material aspektivieren
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MEMO # 6 - Shaping Matter(s)
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Shaping Matter(s) – Plastisch formbare Materialien als Kulturträger
Abb. 2: Stiftsarchiv Klosterneuburg, RB 31/1, fol. 253r – Incipit-Seite des Rechnungsbuches der Magistra Anna Mitterndorferin (1452).
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Von Zahlen und Bezahlen

Der Gebrauch von Ziffern in den Klosterneuburger Rechnungsbüchern des 15. Jahrhunderts

Der vorliegende Beitrag befasst sich mit den spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Rechnungsbüchern des Augustiner-Chorherren bzw. Chorfrauenstifts Klosterneuburg, insbesondere mit der Verwendung von Zahlen. Der Wandel von römischen hin zu den…

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Abb. 2: Salzburg, St. Peter b III 32, Bl. 254v.
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Krücken, Schweineschwänze und eine Menge kleiner Zettel

Ein Merkspruch und seine Überlieferung als Beispiel spätmittelalterlicher Wissenszirkulation

Vnum dat vinger. Duo chruckchel significabit, schweinczagel dat tria. Die Eins gibt der Finger, die Krücke wird die Zwei anzeigen. Der Schweineschwanz gibt die Drei. So beginnt ein spätmittelalterlicher…

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Abb. 2: Würstbügel mit Entschleimerklinge. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg: Inventur-Nummer Z 1
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Warum Würste und Unterhosen beim Rechnen helfen

Zu den Zahlzeichen 0 und 4 im spätmittelalterlichen Merkspruch Vnum dat vinger

Der kurze spätmittelalterliche Merkspruch Vnum dat vinger soll über Vergleichsgegenstände aus dem Alltag die Formen der indisch-arabischen Zahlzeichen in Erinnerung rufen. In diesem Aufsatz werden die Gegenstände, mit denen…

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Abb. 3: Die genannten Städte im Rechenbuch von Robert Recorde
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Zwischen den Zeilen gerechnet

Rechenbeispiele als Spiegel sozialhistorischer Entwicklungen im 15. und 16. Jahrhundert

Rechenbücher dienen im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit als wichtige Ausbildungs­grundlage für Kaufleute. Sie vermitteln allerdings nicht nur mathematisch relevantes Wissen, sondern fungieren auch als Träger von Zeitgeschichte, da…

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Frontispiz (Detail), Peter Apian, Instrument Buch, München, BSB, Rar. 2045, Ingolstadt 1533. Foto: © Bayerische Staatsbibliothek. (Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0)
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"den liebhabern der Mathematischen künste"

Operative und materielle Potenziale der Holzschnitte zur Altimetrie bei Peter Apian

Mathematische Werke des 16. Jahrhunderts sind häufig mit diagrammatischen Darstellungen versehen. Was sie zu leisten vermögen, insbesondere im Rahmen volkssprachlicher Übersetzungen, diskutiert der Beitrag exemplarisch anhand der Holzschnitte zur…

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Stein und Erde gestalten

Die Concordantiae Caritatis als Experimentierfeld eines Distant Viewings zur Materialdarstellung im 14. Jahrhundert

Wie können dargestellte Materialien mit Methoden der Digital Humanities untersucht werden? Diese Frage steht am Beginn einer Auswertung von Annotationen zu marmoriertem Stein bzw. trockenen Erdschollen/zerklüfteten Felsen auf Bildern…

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Kommunizierende Gefäße

Flüssigkeiten als Trägersubstanzen beim Gebrauch figürlicher Gießgefäße

Der Beitrag beschäftigt sich mit der Aspektivierung von Material im Kontext von figürlichen Gießgefäßen des Hoch- und Spätmittelalters (12. bis 16. Jahrhundert) mit einem räumlichen Fokus auf Mittel- und…

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Abb. 4: Wick, Johann Jakob: [Sammlung von Nachrichten zur Zeitgeschichte aus den Jahren 1560-87 (mit älteren Stücken)]. [Zürich], [1580]. Zentralbibliothek Zürich, Ms F 29.
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Wasser fließt

Ein methodischer Versuch, Wasser als Material ernst zu nehmen

Der Umgang mit Wasser stellt einen zentralen Interaktionsanlass dar, der sich nicht darin erschöpft, Wasser bereitzustellen und zu entsorgen. Als allgegenwärtiges und lebensnotwendiges Material nimmt es Einfluss auf unterschiedlichste…

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