Seit mittlerweile vier Jahren gibt es das Open-Access-Journal MEMO. In unseren bisher erschienenen Themenausgaben konnten wir zahlreiche interessante Beiträge aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen präsentieren. Von Anfang an jedoch war geplant, zusätzlich zu den zweimal jährlich erscheinenden regulären Ausgaben auch Einzelbeiträge zu veröffentlichen. Dies soll Forscherinnen und Forschern die Möglichkeit bieten, vergleichsweise spontan und unabhängig von spezifischen Calls ihre Forschungsergebnisse zu veröffentlichen.

Weber am Webstuhl. Österreichische Nationalbibliothek, cod. 2838, fol. 107r: Jean de Mandeville’s Reisebeschreibung. REALonline Bild Nr. 006645.

Alles in Schuss

Für diese zusätzliche Publikationsschiene wurde nun bei MEMO ein eigenes Format geschaffen, in dem die künftigen frei erscheinenden Beiträge zusammengefasst werden: MEMO_quer. Wie der Name bereits andeutet, wird diese Reihe gleichsam den „Schussfaden“ zur Kette der regulär fortschreitenden Nummern bilden: So kann künftig ein (um bei der textilen Metaphorik zu bleiben) noch dichteres, aber auch bunteres Gewebe von Forschungsarbeiten zur materiellen Kultur entstehen. In inhaltlicher Hinsicht möchte die Reihe insbesondere innovativen theoretisch-methodischen Ansätzen ein Forum bieten, die „quer“ zu traditionellen Denkmustern und Schemata laufen. Grundsätzlich aber können in MEMO_quer, ebenso wie auch in MEMO, Arbeiten aus allen geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschungsrichtungen publiziert werden, die sich mit Aspekten materieller Kultur des Mittelalters und der frühen Neuzeit beschäftigen. So wie alle Beiträge in MEMO wird auch jeder Beitrag der Reihe einem double-blind Peer Review-Verfahren unterzogen. Rein äußerlich unterscheiden sich die Sonderbeiträge durch ihr querformatiges PDF-Layout von regulären MEMO-Beiträgen.

Was bisher geschah

Zwei Artikel sind in der neuen Reihe bereits erschienen: Ende 2020 eröffnete der Hamburger Wirtschaftshistoriker Benjamin van der Linde den Reigen der Sonderbeiträge mit seiner Arbeit zur Entwicklung historischer Kolorierungsmethoden und zur Materialität der Farbigkeit in der englischen, niederländischen und deutschen Kartographie der frühen Neuzeit. Im März folgte eine Studie, die auf innovative Weise Prosopographie und soziale Netzwerkanalyse mit Methoden der Digital Humanities zusammenbringt: Ein Autorenteam rund um die Historikerin Christina Lutter analysiert spätmittelalterliche städtische Beziehungsnetzwerke am Beispiel Wiens und geht der Frage auf den Grund, was die Menschen in der Stadt zusammenhielt.

Wollen Sie MEMO queren?

Freie Beiträge können jederzeit eingereicht werden: Senden Sie Ihr Manuskript an memo@sbg.ac.at. Wir freuen uns auf ein neues MEMO_quer!

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