Barbara Schmid: Selbstberührungsobjekt.
Erstveröffentlichung: April 2023
Empfohlene Zitierweise: MEMO 6 (2023): Shaping Matter(s). Pdf-Format, doi: 10.25536/2523-2932062023.

ISSN: 2523-2932

Titelbild:

“Selbstberührungsobjekt” von Barbara Schmid, mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin. Aus dem kurzen, konzentrierten Zusammendrücken eines weichen Tonklumpens mit beiden Händen entsteht die „zurückgebliebene Negativform der lebendigen Berührung“.

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Inhalt:

Shaping Matter(s) – Plastisch formbare Materialien als Kulturträger

Eine Einleitung


Kein anderer kreativer Gestaltungsprozess steht der biblischen „creatio ex nihilo“ näher als das Formen mittels amorpher Materialien wie beispielsweise Ton, Wachs, Pappmaché oder Teig. Die Ausgabe geht anhand ausgewählter Materialien und Herstellungsverfahren der Frage nach, inwieweit das aus dem Umgang mit den konkreten Materialien generierte Wissen kulturstiftend wirkte: Wie wurden die mit amorphen Materialien verbundenen Herstellungsprozesse wie Freihandformung, Gießen, Modeln oder Prägen symbolisch ausgedeutet? Wie floss diese Ausdeutung wieder in den kreativen Schaffensprozess ein? Dieser vielfältige und höchst produktive Rückkoppelungseffekt wird aus der Perspektive unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen beleuchtet.
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Lehmbau: Der Einfluss von Lehm auf die vormoderne Baukultur in Ostösterreich


Lehm in ungebranntem Zustand wurde in kulturgeschichtlichen Abhandlungen oftmals mit untergeordneter Bedeutung behandelt. Lehm in gebranntem Zustand hinterließ im Vergleich zu ungebrannten Lehmprodukten in einem kulturgeschichtlichen Rückblick bleibende Spuren, betrachten wir etwa die Gebiete der Keramik oder gebrannter Ziegel. Bei genauer Betrachtung stellt sich Lehm in dessen ungebrannter Verwendung besonders im Bauwesen als ein Massenbaustoff von weitreichender Bedeutung dar. Dies wird besonders in einem vernakulären Baukontext auffällig. Als Baustoff für vernakuläre Anwendungen wurde Lehm meist im Umfeld seiner Abbaustelle verarbeitet. Unterschiedliche lokal bedingte natürliche und kulturelle Gegebenheiten stellten sich in gewissen Regionen dieser Erde über viele Jahrhunderte als förderlich für die Verwendung von Lehm in ungebrannter Form als Massenbaustoff dar. Die Region Ostösterreich ist eine dieser Gegenden, welche in charakteristischer...
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Shaping the Ephemeral. Materiality on the Early Modern Table

An Interview with Deborah L. Krohn


Im Rahmen des International Medieval Congress in Leeds im Jahr 2019, der ganz im Zeichen des Themas "Materialities" stand, hielt Deborah Krohn in der vom IMAREAL organisierten Session einen Vortrag mit dem Titel "Shaping Knowledge on the Early Modern Table". Der Vortrag war Teil ihres laufenden Forschungsprojekt zur renaissancezeitlichen europäischen Tischkultur, der schließlich in der Ausstellung Staging the Table in Europe 1500-1800 am Bard Graduate Center mündete. Im Nachklang ihrer Präsentation am IMC sprachen wir mit Deborah Krohn über ihre Arbeit am BGC und befragten sie zur Relevanz der Erforschung materieller Kultur und der Vermittlung entsprechender Forschungsergebnisse sowie zur spezifischen Bedeutung von Formgebungspraktiken im Rahmen historischer Tischkultur.
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Terrakotta international. Die Baukeramik in Schloss Neuburg am Inn als Marker von Innovation und Kulturtransfer


Die Analysen der Terrakotta-Elemente aus dem 1528/29 begonnenen Ausstattungsprogramm von Schloss Neuburg am Inn geben Aufschluss zum Transfer von Materialwissen anhand eines Werkstoffs, hier Terrakotta in der Bauplastik, und dessen Verlauf von Italien nach Bayern und entlang der Donau. Der Beitrag untersucht ausgehend von selbst erstellten 3D-Digitalisaten mehrerer Terrakotta-Elemente und Räumlichkeiten die Bedeutung des Neuburger Ausbauprojekts. Dabei ist die Terrakotta-Bauzier nicht nur in Art und Umfang außergewöhnlich, sondern auch in der Kombination mit Stuck und Marmor, die ebenfalls auf innovative Weise eingesetzt wurden, so dass das umfassende Programm zur Avantgarde der sog. ‚Renaissance nördlich der Alpen‘ zählt. Dies unterstreicht u. a. die Vergleichbarkeit mit Bauprojekten führender Adelsdynastien, darunter Habsburg, Valois und Tudor, von überregionaler Wirkmacht. Zugleich rückt dadurch, neben den...
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