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Ingo H. Kropac
Peter Becker
Erstveröffentlichung: 1987

Abstract

Medium Aevum Quotidianum 10 (1987) 30-48

Abstract (englisch)

Medium Aevum Quotidianum 10 (1987) 30-48

Inhaltsverzeichnis

Die Prosopographische Datenbank zur Geschichte der südöstlichen
Reichsgebiete bis 1250 (PDB): Konzepte und Kurzdokumentation
INGO H. KROPAC UND PETER BECKER
Ohne hier auf eine nähere Diskussion des Begriffs des Alltäglichen in der Geschichte
beziehungsweise dessen Stellenwert in der Mediä.vistik eingehen zu wollen1 soll die Grazer
Prosapographische Datenbank (künftig: PDB) auch als Werkzeug zur Erforschung des
mittelalterlichen Alltags vorgestellt werden. Durch den Anspruch, alle Personen, die in
der Zeit bis 1250 in der vorgegebenen Region urkundlich genannt sind, zu erfassen, wird
dem Benutzer die Möglichkeit geschaffen, neben den häufig vertretenen Mitgliedern der
privilegierten Bevölkerungsgruppen auch die Unterschichten, die besonders in den Privaturkunden
des Hochmittelalters vorkommen, gezielt zu analysieren. Damit wird auch
jenen Vertretern der Alltagsgeschichte, die diese mit einer Geschichte von unten verbinden,
Material bereitgestellt. Weiters wird es etwa möglich, das Interaktionsfeld der Gruppe
der Hofbeamten über einen längeren Zeitraum hinweg zu studieren. Dadurch kann diese
Datenbank zum wichtigen Hilfsmittel teils für begleitende Untersuchungen, teils für eigenständige
Analysen werden.
Es liegt in der Natur von Werkzeugen, nicht Selbstzweck zu sein, sondern benutzt zu
werden2• Aus diesem Grund wendet sich diese Vorstellung bewußt an Fachhistoriker als
potentielle Benützer, wobei versucht wird, weitgehend ohne informatische Fachterminologie
auszukommen. Welche Inhalte in der Datenbank aufzufinden sind, wie sie organisiert sind
und mit welchen Hilfsmitteln sie ausgewertet werden können, soll im folgenden beschrieben
werden.
1 Vgl. duu Harry Kühne!: Zum Geleit: Alltag und Fortschritt im Mittelalter. In: Alltag und Fortochritt
im Mittelalter. Internationales Round-Table-Gespräch, Krems an der Donau 1984. Wien 1986
(Veröffentlichungen des Inotituta für mittelalterliche Realienkunde Österreichs 8), S. 5 – 6; Hans-Werner
Goe•: Alltag im Mittelalter. In: Archiv für Kulturgeschichte 67, 1985, S. 207 – 225; Dietrich Schwarz:
Mittelalterliche Realienkunde: Standortbestimmung und Methode der Forschung. In: Die Erforschung von
Alltag und Sachkultur des Mittelaltera. Methode- Ziel – Verwirklichung, Krems an der Donau 1982. Wien
1984 (Veröffentlichungen des Instituts für mittelalterliche Realienkunde 6), S. 9 – 13. – Zur Typisierung
der Beiträge im Rahmen einer mittelalterlichen Alltagsgeschichte siehe die Studie von Manfred Thaller in
diesem Band.
2 Zu den grundlegenden Überlegungen, die speziell a.uch für die PDB gelten vgl. lngo H. Kropa<:: Vorachläge
sur Standortbestimmung einer Riotorischen Fachinfonna.tilc. In: Die Geschichte und ihre Quellen.
Festschrift für 􀃑iedrich Hausmann zum 10. Geburtstag, hrag.v. Reinhard Härte! et al. Graz 1987, S.
601 – 610. Zur Rolle von Quellenbanken in der historischen Forschung vgl. Manfred Th,.IJer: Vorschlag
für einen internationalen Workshop über internationale Quellenbanken. In: Datenbanken und Datenverwaltung88yeteme
als Werbeuge historischer Forschung, hrsg.v. Manfred Thaller. St. Katharinen 1986
(Hiotorisch-Sozialwiaaenschaftliche Forochungen 20), S. 9 – 30. – Zum Werbeugcharakter solcher Datenbanken
und ihrer Einbindung in eine Hutorical Workltation siehe den Beitrag von M. Thaller in diesem
Band.
30
I
1
1. GRUNDLEGENDE KONZEPTE
1.1. Zur Entstehung der Datenbank.
Ursprünglich wurde die PDB nicht als Hilfsmittel zur Erforschung des Alltagslebens
im Mittelalter konzipiert, sondern vielmehr zur Unterstützung zweier großer Editionsvorhaben
– das Urkundenbuch der Steiermark und ihrer Regenten (Bearbeitung: Friedrich
Hausmann) und das Urkundenbuch de& Patriarchat􀁷 Aquileia (Bearbeitung: Reinhard
Hä.rtel und Friedrich Hausmann), – am Forschungsinstitut für Historische Grundwissenschaften
an der Karl-Franzens-Universität Graz, die mit Hilfe des Computers durchgeführt
werden3• Dabei sollten die in der Datenbank enthaltenen Personen vor allem für Datierungszwecke
und Echtheitsüberprüfung im Rahmen des discrimen veri ac falsi eingesetzt
werden. Dieser Wunsch war die Geburtsstunde der Pro1opographi1chen Datenbank zur Ge-
8chichte der 8Üdo1tlichen Reich1gebiete bü 1150. Im Rahmen eines Forschungsprojekts4
wurde die Arbeit an der Datenbank in Angriff genommen, die nun ein Stadium erreicht
hat, das Vorstellung und Beschreibung als wünschenswert erscheinen läßt. Die PDB wird
durch ihre neutrale Konzeption nicht nur zum Hilfsmittel für Datierungsanliegen, sondern
kann in vielerlei Hinsicht von der historischen Forschung verwendet werden, eben auch zur
Analyse bestimmter Aspekte mittelalterlichen Alltagslebens.
Daraus ist klar erkennbar, daß es sich bei der PDB nicht um eine Prosopographie5 an
sich handelt, sondern um eine Materialsammlung sämtlicher urkundlich genannter Personen,
ohne Einschränkung auf eine bestimmte Schicht oder Gruppe. Der gleiche Grundgedanke
findet sich auch bei ähnlich gelagerten Forschungsprojekten8, die jedoch zum Teil
3 Zum KoMept der maschinellen Edition und deren Voraussetzungen vgl. Reinhard Härte! und Ingo H.
Kropae: Edition und Auswertung mittelalterlicher Urkunden. Probleme bei Standardisierung und Transfer
fortla.ufender Texte. In: Da.tennetze für die Historischen Wissenschaften? Probleme und Möglichkeiten bei
Standa.rdisierung und Transfer maschinenlesbarer Daten, brsg.v. Friedricb Hausmann et al. Graz 1987, S.
100 . 112.
4 DM vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung unterstützte und nunmehr abgescblossenen
Projekt trägt den Titel Unter•uch-cmg der Einlatzmöglichkeiten der EDV für die hi•tori•che FaktendokumentaJion
im Bereich der Hiltori1chen Grundwiuenlchaften und steht unter der Leitung von
Univ.-Prof. Dr. Friedrich Hausmann. Zu den lconzeptuellen Grundlagen und allgemeinen Beschreibungen
der Teilprojekte vgl. Ingo H. Kropae: Computergestützte Projekte am Forschungsinstitut für Historische
Grundwissenschaften der Karl-Franzens-Universität Graz. In: Falcten – Daten -Zitate 6/1, (Wien) 1986,
s. 9 f.
5 Es ist hier nicht der Ort, eine umfassende Diskussion des Begriffs Prosopagraphie abzuführen. Zur
Begriffiichlceit und zu den besonderen Problemen der Prosopagraphie in der Mediaevistilc vgl. Kar! Scbmid:
Prosapographische Forschungen zur Geschichte des Mittelalters. In: AspeHe der historischen Forschung
in Franiereich und Deutschland, hrsg. von Gerhard A. Ritter und Rudolf Vierhaus. Göttingen 1981
(Veröffentlichungen des Max-Planclc-Instituts für Geschichte 69), S. 54 – 78. – Zum Stand der Forschung
im Österreichischen Raum vgl. Gerhard Jarits und Albert Müller: Medieval Prosopography in Austrian
Historical Resea.rch: Religious and Urban Communities. In: Medieval Prosopography 7/1, 1986, S. 57 ·
86.
8 Hier seien als Beispiele nur die Freiburger Datenbank mittelalterlicher Personen und Personengruppen,
die Prosopogra.phia Orbis Latiui (PROL) und da.s Prosapographische Lexikon der Palaiologenzeit genannt.
Zu diesen Projelcten vgl. Kar! Schmid: Zum interdisziplinären Ansatz, zur Durchführung und zum Anliegen
des Fulda-Projelcts. In: Die Klostergemeinschaft von Fulda im früheren Mittelalter, hrsg. v. Kar! Schmid.
31
auf anderen Quellenbeständen basieren oder unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen. Somit
versteht sich die PDB sehr wohl als Vorstufe oder Hilfsmittel zu ejner Prosapographie
des Südostens des Römisch-deutschen Rejchs im Hochm.ittelalter, soll aber darüber hinaus
auch F\mlctionen für andere hiStomehe Disziplinen erfüllen können.
1.2. Inhalt und .Zielsetzung.
Das berejts angesprochene neutrale Erfassungskonzept der Datenbank bedingt eine
Erfassung sämtlicher in urkundlichen Quellen genannter Personen samt ihren unmittelbaren
Beschrejbungen. Wegen der nahezu unüberschaubaren Menge an Quellen wurde der
zejtraum der Erfassung auf das Hochmittelalter eingegrenzt, die geringe Überlieferung aus
dem Frühmittelalter wird jedoch ebenfalls berücksichtigt. Neueste Forschungen 7 haben gezejgt,
da.ß durch die relativ hohe regionale Mobilität verschiedener sozialer Schichten eine
Eingrenzung auf einzelne Regionen nicht sinnvoll sm kann. Um zumindest dem Lebensund
Wirkungabereich des Adels zu entsprechen – diese Schicht ist wohl die in Urkunden
meistgenannte – müssen neben den Personen der zur Bearbejtung anstehenden Regionen
– die Steiermark und das Patriarchat Aquileia – auch jene des gesamten Österreichischen
Raumes ohne Vorarlberg sowie Personen aus Tej}en Bayerns, des heutigen Slowenien, Istriens
und Venetiens Aufnahme in die Datenbank finden.
Trotz dieser Eingrenzung in räumlicher, zeitlicher und auch quellentypologischer Hinsicht
erfordert allm die Erfassung aller Personennennungen einen so großen Arbeitsaufwand,
da.ß die Errichtung der Datenbank “nur” für die beiden Editionsprojekte wirtschaftlich
kaum zu rechtfertigen wäre. Daneben erfordert auch die Verwaltung mes solchen
Unternehmens in datentechnischer Hinsicht oder die Entwicklung spezieller Hilfsmittel zur
Auswertung (etwa zur Identifizierung von Einzelpersonen in Suchprofilen) einen nicht unwesentlichen
Bedarf an Arbeitskapazität. Aus diesen Gründen muß eine solche Datenbank
so konzipiert sein, da.ß sie nicht nur den Anforderungen eines Grundwissenschafters genügt,
sondern die Bedürfnisse der historischen Forschung auf möglichst breiter Basis abdeckt.
Forscher aus dem Bereich der Rechts- und Sozialgeschichte, der Landes- und verglejchenden
Regionalgeschichte, den verschiedenen historischen Grundwissenschaften, aber auch
nicht zuletzt der Alltagsgeschichte – um nur ejnige Fachgebiete anzuführen – sollen in die
Lage versetzt werden, nach den in ihrer Disziplin verwendeten Methoden mit der PDB
arbeiten zu können.
Diese Vorgaben stellen nicht nur hohe Ansprüche an Design8 und Organisation der
Bd. 1, München 1978 (Müuateroche Mittelalter-Schriften 8/1), S. 11 – 36. – Karl F. Werner: Problematik
und erste Ergebniae des Forachung.vorhabeua “PROL” (Prosopographia Regnorum Orbill Latini). Zur
Geschichte der oet.- und mitteleuropäischen Obenchichten bio oum 12. Jahrhundert. In: Quellen und
Forachungen aua italieni.ochen Archiven und Bibliotheken 57, 1977, S. 69 – 87. – E. Tl:app: Probleme der
Proeopographie der Palaiologenseit. In: Jahrbuch der österrcichillchen B:rnntinistik 27, 1978, S. 181 –
201.
7 Du gilt in hohem Maß für den Adel im Südoeten des alten Reichs, reicht aber auch darüber hinau.o.
Vgl. duu jüngot Friedrich Hauamann: Carinsiani e Stiriani in Friuli. In: D Friuli dagli Ottoni agli
Hoheuatau!en, hng. Y. GW.eppe Fornaair, Udine 1984, S. 547 – 596, sowie Heinz Dopsch: Salzburg und
Aqulleia. In: ebd., S. 509 – 545.
8 Darunter i.ot in di .. em Fall die gesamte Gestaltung der Datenbank zu verstehen. Das bedeutet, daß
Bedürfniue und Vorgaben analyoiert werden müasen, damit eine Entscheidung für jene Form, in der die
32
Datenbank als solcher, sie setzten auch strenge und durchdachte Konzeptionen auf dem
ureigensten Gebiet des Historikers voraus, nämlich der Quellenkritik und -analyse. Deren
Ergebnis ist die unmittelbare Beschreibung einer Person, wie sie uns in der Quelle entgegentritt
(s.u. Punkt 3). Wenn Informationsgehalt und -struktur der Quelle zum speziellen
Phänomen – in diesem Falle der einzelnen Person – abgeklärt und gesichert ist, muß ein
nächster Schritt folgen, der wieder eine Vielzahl von Problemen aufwirft: die Abbildung
der Informationen in der Datenbank. Um unterschiedlichste Auswertungen und Auswertungsmethoden
zu gewährleisten, wurde die neutrale Aufbereitung der Daten zum obersten
Prinzip gemacht, d.h., “falls eine Reinkarnation Rankes den Wunsch haben sollte, sie zu
benützen, so sollten sie von der Konzeption her genauso dazu in der Lage sein, wie wenn
einer der Cliometriker der 60er Jahre den selben Wunsch haben sollte”9 • Dies wird durch
die Abbildung jener Informationsstruktur, welche die Quelle über eine Person enthält, in
ein formales System erreicht, welches seinerseits ausschließlich den Informationsgehalt der
Quelle widerspiegelt. Auf diese Weise entsteht ein abstraktes Modell, das gleichsam als
Axiom für das formale System der Datenbank steht.
1.3. Design der Datenbank.
Die umfangreichen Vorgaben, die an die PDB gestellt werden müssen, lassen sich in
einige wenige Punkte zusammenfassen:
• Wegen des hohen Arbeitsaufwands muß die Eingabearbeit so ökonomisch als möglich
organisiert sein.
• Die Informationen müssen unmittelbar und neutral aus der Quelle in die Datenbank
übertragen werden.
• Für Forschungen, denen der Informationsgehalt der Datenbank nicht ausreicht, muß
die Möglichkeit geschaffen werden, entweder weitere Informationen in die Datenbank
einzubringen oder sie mit einer weiteren, anders strukturierten Datenbank, welche die
zusätzlichen Informationen enthält, zu verknüpfen. Dies muß sowohl für formalisierte
Quellenteile als auch für Volltexte (beispielsweise ein Regest oder eine Urkunde, bzw.
Teile davon) gelten.
• In der Datenbank genügt es nicht, herkömmliche Methoden des Data Retrieval mit
Suchprofilen nach der Bool’schen Logik zu verwenden (s.u., Punkt 2.2.), zusätzlich
müssen die Unschärfe der aus historischen Quellen extrahierbaren Kategorien und die
unterschiedlichen Schreibweisen derselben berücksichtigt werden können 10•
Informationen organisiert sein sollen, gel allt werden kann und notwendige Bearbeitungen durchführbar
sind. Auch die Nutzung der Datenbank in Hinsicht auf eine bestimmte Hard- und Softwaresituation sowie
eine Zielgruppenana.lyae aind dem Design suauredmen.
9 Manfred Thaller: Praktiache Probleme bei der interdiaziplinären Untenuchung von Gemeinschaften “langer
Dauer”. In: Aspekte der historiachen Forschung in Pt ankreich und Deutschland, hrsg. v. Gerhard A.
Ritter und Rudol! Vierhaus. Göttingen 1981 {Veröffentlichungen dea Max-Pianck-lnstituts für Geschichte
69), s. 177.
10 Zu den Problemen bei der datenteehniachen Bearbeitung historiachen Quellenmaterials und deren LÖ­
sungsmöglichlceiten vgl. Man!red Thaller: Ungefähre Exaktheit. Theoretische Grundlagen und praktische
Möglichkeiten einer Formulierung histomeher Quellen a.ls Produkte ‘unscharfer’ Systeme. In: Neue
Anai.tze in der Geschichtswiasenscha!t, hrsg. v. Herta Nagi-Doceka.l und F’tan• Wimmer. Wien 1984
(Conceptus-Studien 1), S. 77 – 100. – Manfred Thaller: The Winds of Change. Problems of & Databank
33
• Die Datenbank oder Teile daraus müssen in ein numerisches Codesystem übertragbar
sein, um eine Datenbasis zu erhalten, die von den bekannten Programmpaketen11 für
statistische Analysen nach quantitativen Methoden bearbeitbar ist.
• Die Datenbank muß so organisiert sein, daß ihre Benützung auch auf kleineren Rechnersystemen
􀀁e etwa mit Festplatien ausgebauten PCs durchführbar ist.
Die Einlösung der eben aufgestellten Forderungen ist nur durch das wechselseitige Zusammenwirken
zweier Komponenten möglich:
1. einem speziellen Design einer solchen Datenbank, das den konzeptionellen Vorgaben
anzupassen ist; und
2. der Software – genauer: des Programmpakets -, die sowohl das Design verwirklichen
als auch die anderen nicht geringen Anforderungen bewältigen kann.
Die PDB kann aus den oben angeführten Gründen keine Groß-Datenbank im herkömmlichen
Sinne sein, die erhebliche Anforderungen an die Leistungsfähigkeit einer Rechena.nlage
an Rechenzeit, Speicherplatz und auch an Kosten stellt und demnach nur auf
Großrechnern lauff”‘ahig wäre, sondern sie besteht zunächst aus einem Bündel einzelner
Datenbanken, die jeweils den Inhalt eines bestimmten Urkundenbuchs oder eines Archivbestands
repräsentieren. Diese als Primärdatenbanken bezeichneten Einheiten, die es in der
Folge zu dokumentieren gilt {s.u.) stellen die Basis der PDB dar und sind nach dem Prinzip
der quellenorientierten Datenverarbeitung12 organisiert und erlaßt. Durch Verknüpfung
mehrerer Primärdatenbanken können in der Folge Sekundärdatenbanken erzeugt werden,
die ein völlig unterschiedliches Aussehen haben können und ihre Entstehung ebenso unterschiedlichen
Erwägungen verdanken. Dabei sind im wesentlichen drei Möglichkeiten zu
unterscheiden:
1. Durch die Verknüpfung von Primärdatenbanken gleicher Struktur im Sinne einer
bloßen Aneinanderreihung entsteht die einfachste Sekundärdatenbank, ein kumulativer
Index der Eintragungen. Ihr Informationsgehalt entspricht der Summe der Informationsgehalte
der verbundenen Primärdatenbanken.
2. Wenn ein Forschungsprojekt aufgrund einer spezifischen Problemstellung zusätzliche
Informationen einbringen will, können die Primärdatenbanken mit völlig anders strukturierten
Datenbanken!$ unter Zuhilfenaltme einer gemeinsamen Information ebenfalls
Oriented Syotem U.ing the Concept of Funy Sets. Grenoble 1981 (Unpublished Paper presented at the
1981 Joint Conference of IFDO and IASSIST). – Vorschläge, die su einer verbindlichen Lösung spesifischer
Übertragungoprobleme führen könnten, finden sich bei Manfred Thaller: A Draft Proposal for a Standard
for the Coding of Machine Readable Sourcea. In: Hiatorieal Social Research 40, 1986, S. 3 – 46; Manfred
Thaller: Auf dem Weg su einem Standard für maochinenlesbare Quellen. In: Datennetze für die Historischen
WlSienochaften? Probleme und Möglichkeiten bei Standardisierung und Transfer maschinenlesbarer
Daten, hrag.v. Priedrich Hausmann et al. Gras 1987, S. 228 – 238.
11 Hier seien vor allem SPSSX (Statistical Pacl Syotem) genannt. Vgl. dasu SAS Uoer’s Guide: Baoico, Yenion 5 Edition. Cary 1985. – SPSSx User’•
Guide. New York [etc.] 1983.
12 Zum Begriff der quellenorientierten Datenverarbeitung und den dahinterstehenden Kon•epten vgl. Tb aller,
Ungefähre Exaktheit, S. 82 f. oowie Thaller, Praktische Probleme, S. 180 f.
13 Ein Beispiel für eine derartige Anwendung bildet die Verknüpfung mit Volltext-Daten banken, wie sie im
34
zu einer Sekundärdatenbank verschmolzen werden. Auf solche Weise entstehende Sekundärdatenbanken
sind allerdings keine Bestandteile der PDB und werden in ihr auch
nicht verwaltet. Diese Möglichkeit eröffnet jedoch den verschiedensten Forschungsprojekten
eine sinnvolle problemorientierte Arbeit mit Beständen der PDB.
3. Weitere Sekundärdatenbanken, die sehr wohl Besta.ndteil der PDB sind, werden aus
Primärdatenbanken entwickelte Meta-Datenbanken sein, die ihrerseits aus einem nach
identifizierten Einzelpersonen geordneten prosapographischen Katalog bestehen. Hier
sind ebenfalls zwei Schritte zu unterscheiden: Zum ersten muß die jeweilige Primärdatenbank
”in sich selbst” verknüpft werden, um die Einzelpersonen zu identifizieren
und die Belegstellen ihrer Nennung zu ordnen1\ zum zweiten müssen auch die auf
diese Weise entstandenen Meta-Datenbanken in gleicher Art zum endgültigen prosopographischen
Katalog verschmolzen werden.
Ein weiterer Beständteil der Datenbank wird eine Bibliothek von Hilfsmitteln sein, die
sowohl die wichtigsten Algorithmen als auc.lt jene Programmanweisungen enthält, aufgrund
derer die Sekundärdatenbanken generiert wurden. Diese Bibliothek dient vor allem der
Offenlegung der getroffenen Identifikationsentscheidungen und deren Nachvollziehbarkeit.
Auf diese Weise steht es jedem Benutzer offen, einzelne Identifikation zu verändern.
Dieses Konzept einer modularen Datenbankorganüation 15 bedingt eine ebenso modulare
als auch auf die Bedürfnisse von Historikern zugeschnittene Softwarelösung, die
der Fachwelt in Gestalt des Programmsystems CLIO zur Verfügung steht10• Bei dem
von Manfred Tha.ller am Ma.x-Pla.nck-Institut für Geschichte in Göttingen entwickelten
Programmpala:t handelt es sich um ein datenbankorientiertes System der quellennahen
Datenverarbeitung, geschaff en für die fachspezifischen Bedürfnisse der Historiker17. In
Rahmen der maschinellen Edition durchgeführt wird. Dies ermöglicht sowohl Selektion und Bearbeitung
von Texten aufgrund bestimmter Informationen in den strukturierten Datenbankbereichen als auch die
Auswahl von Information zu ein•elnen Personen aufgrund thematisch indioierter oder nach Wortmustern
aufgesuchter Te:dteile.
14 Dieser Schritt steht eben in Bearbeitung – eine Publikation zu den theoretischen und methodischen
Problemen und die Dokumentation der Meta-Datenbank ist in Vorbereitung. Zu diesen Bereichen im
Design vgl. Ingo H. Kropae: The Prosopographical Data Bank on the History of the South-East Territories
of the Old “Reich” up to 1250 (PDB). In: Data Bases in the Humanities and Social Sciences. Proceedings
of the Conference on Data Baaes in the Humanities and Social Sciences, Montgomery (Alabama) 1987.
Osprey 1988 (im Druck).
15 Der Begriff modular bezieht sich hier sowohl auf die Möglichkeit, die Datenbank durch gezielte Opera·
tionen •u verändern als auch auf die eventuelle Beschränkung auf einzelne Teile der Datenbank, sei es aus
thematischen Überlegungen oder wegen Beschränkungen durch den verwendeten Rechner.
16 Vgl. Manfred Thaller: CLIO. Einführung und Systemüberblick. Göttingen 1983 (Vorabdruck, die
auch im folgenden zitierten Programm-Handbücher sind beim Autor auf Wunsch erhältlich). – Eine
allgemein gehaltene jedoch nicht mehr ganz aktuelle Vorstellung des Systems findet sich bei Manfred
Thaller: Automation on Parnasaus. CLIO · A Databank Oriented System for Historians. In: Historie&!
Social Research 15, 1980, S. 40 • 65.
17 Die deneit verwendete Version von CLIO ist in PL/1 geschrieben und nur auf Rechnern der Marke
SPERRY UNIVAC 1100 lauffähig. Die portable und somit auf verschiedenen Rechnern (vom PC bis zu
Großrechnern) einsetzbare Version X:Aft.W steht in Entwiclclung, die Version 1.1.1 ist bereits erhältlich. Die
Weitergabe des Programmsystema ist für nicht-kommerzielle Zwecke nach Abschluß eines Lizenzvertrags
35
r
naher Zukunft sollen die freigegebenen Teile der Datenbank und die zugehörige Software
gemeinsam der interessierten Fachwelt zur Verfügung stehen.
2. DATENTECHNISCHE DURCHFÜHRUNG
2.1. Datenerfassung und Datenautbereitung.
Entsprechend der Konzeption des Projektes wurde die Erfassung aller vorkommenden
Personen in den Editionen der angesprochenen Regionen18 begonnen. Dabei werden
aus den Volltexten der Urkunden die Angaben zu den vorkommenden Personen und Institutionen
extrahiert. Die aufgenommenen Informationen lassen sich unterscheiden in
unmittelbare – direkt in der Quelle vorkommende – und mittelbare – aus der Quelle erschlossene
– Angaben. Der Name und die Beschreibung einer Person wären ein Beispiel
für den ersten, die ldentifika.tion einer Person ein Beispiel für den zweiten Fall. Na.ch der
Aufarbeitung der Editionen ist die Bearbeitung der unedierten Quellen geplant.
Wie werden nun die lnforma.tionen zu den Personen erfa.ßt und a.ufbereitet? Eine
Beschreibung dieser Vorgangsweise muß verbunden sein mit einer kurzen Vorstellung des im
Rahmen dieses Projektes verwendeten Programmsystems CLIO, das sich nicht a.llein durch
seine la.teinische Kommandospra.dle von herkömmlichen Softwarepaketen unterscheideta .
Entsprechend dem Design von CLIO werden die Informationen der Quelle logisch in
einzelne Einheiten aufgespalten20• Da.bei muß versucht werden, das gesamte Da.tenmaterial
in Einheiten ähnlicher logischer Struktur zu zerlegen, welche als Dokumente bezeichnet
werden. Bei der Arbeit mit urkundlichem Ma.terial ist es naheliegend, eine Urkunde als solches
anzusehen. Diese Dokumente setzen sich ihrerseits aus Teilen zusammen, die ebenfalls
logisch abgeschlossen erscheinen, den Injormation1gruppen. Sie sind in diesem Projekt die
in einer Urkunde vorkommenden Personen und Institutionen. In den Information•gruppen,
dem Dokument logisch untergeordnet, kann in einer Urkunde eine variable Anzahl von Personen
und Institutionen vorkommen; diese werden durch ihr Auftreten in einem Dokument
dieser bestimmten Urkunde zugeordnet. Dieselbe Form der hierarchischen Abhängigkeit
gibt es auch zwischen den Information.gruppen und den Elementarinformationen. Sie enthalten
etwa den Namen oder die Beschreibung einer Person und sind damit die eigentlichen
Träger des Informationsgehaltes. Durch die Zugehörigkeit zur lnformation•gruppe Per1on
ist eindeutig festgelegt, da.ß der Name einer Person eben zu dieser Person gehört.
Die Abbildung von Informationen aus der Quelle in ein Datenbankkonzept ist oft mit
einer Reduktion des Informationsgehaltes verbunden. Davon sind besonders solche Angaben
betroffen, die im weitesten Sinn als Zusatz zu Informationen verstanden werden
mit dem Mu:-Planck-Inatitut für Ge.chichte in Göttingen kostenlos. – Vgl. Manfred Thaller: K.)w,w.
Ein fachapesifiaches Datenbanbyotem für die Hiotori.ochen Wisaenachaften. Version 1.1.1, ß-Test Version,
Göttinsen 1987.
11 Duu aehören die Urkundeneditionen der einleinen (Bundes)Länder oder Urkundenbücher der verschie­
denen seiltliehen und weltlichen Verbände.
1t Die vorliesende Beschreibung wie auch die Dokumentation beliehen eich auf den Prototyp CLIO, nicht
auf die neue Version ��;.Xuw. Abgeoehen von Ein1elheiten des Kapitels 2 iot inbesondero die Dokumentation
(Kapitel •) auch für die Neuimplementation in allen Details gültig.
20 Zur crundoätslichen Aufbereitune des Informationacehaltes innerhalb CLIOs vgl. Thaller, Einführung,
s. s – 16.
36
können, oder als Kommentar des Historikers beim Studium einer Urkunde. Zur Beseitigung
dieses Problems gibt es in CLIO sogenannte Kommentarfelder und Originalteztfelder
( Unterfelder). Sie bilden eigentlich zwei äußerst flexible Anmerkungsapparate, die gezielt
eingesetzt werden können. Zum Beispiel kann ein Investiturzeuge durch ein Kommentarfeld
in der Elementarinformation .FUnktion kenntlich gemacht werden.
Die Information􀂂gruppen, Elementarinformationen und Unterfelder werden durch Daten
􀂃ignalzeichen für das System kenntlich gemacht21• Diese teilen dem Programm mit, wo
die lnformationsgruppen, Elementarinformationen und Unterfelder beginnen beziehungsweise
enden. Weil einer lnformation1gruppe nur eine gleichlautende Elementarinformation
zugewiesen werden kann, sieht CLIO die Möglichkeit vor, verschiedene Angaben als Mehr·
facheintröge durch einen Strichpunkt getrennt aufzunehmen. Neben dieser hierarchischen
Struktur besteht die Möglichkeit, relationale Netzwerke22 zu definieren, die Beziehungen
zwischen Information&gruppen und/oder Dokumenten beschreiben. In der PDB wurden
die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Personen auf diese Art dargestellt. Aus
diesen Vorgaben entsteht eine spezifische Daten1truktur, die den Informationsgehalt der
Quelle widerspiegelt ( s.u., Punkt 3.).
Für sämtliche Auswertungen zieht CLIO nicht die Rohdaten heran, sondern arbeitet
mit einer sogenannten Sy1temdatei, was zur Folge hat, daß eine solche aus den Rohdaten
nach bestimmten Regeln angelegt werden muß. Eine Sy􀂂temdatei ist vergleichbar mit
einem wohlgeordneten Archiv23, in dem alle Informationen gezielt zugänglich sind. Bei
der Errichtung derselben werden die in der vorstrukturierten Art erfaßten Daten eingelesen,
und dem System mitgeteilt, welche Form der Strukturierung für die Aufbereitung
der Informationen verwendet wurde. Es wird auch angegeben, an welcher logischen Stelle
die jeweiligen Informationen stehen, daß zum Beispiel jede Information, die als erste bei
einer Person erscheint, als deren Identifikation definiert ist. Das verwendete Programmsystem
ermöglicht auch die Parallelität von strukturierter Information und Vollte.xten. Dabei
wird unter Volltextaufnahme sowohl die Eingabe einer ganzen Urkunde, als auch die Einbindung
eines Regests in die Datenbank verstanden. Strukturierte Informationen sind
Zuweisungen des Informationsgehaltes einer Quelle an ein abstraktes Kategorienschema,
die Daten&truktur.
Hier ist nun auch der Ort für die Diskussion der verschiedenen Plausibilitätsroutinen,
die die Fehlerlosigkeit der Daten in der Datenbank gewährleisten. Dabei kommt den unterschiedlichen
Datentypen CLIO’s große Bedeutung zu. Beim Einlesen der Rohdaten
wird vom System unterschieden zwischen Elementarinformationen, die Texte enthalten
(Datentyp LINGUA), Kalenderangaben (Datentyp TEMPORA), numerischen Angaben
(Datentyp NUMERUS), Kürzeln (Datentyp OONDIOIO) und Angaben über relationale
Verknüpfungen ( Datentyp RELAT/0)24• Um die Bedeutung dieser Datentypen entspre-
21 Im Rahmen der PDB finden die Standard-Datensignalzeichen Verwendung, vgl. dazu Thaller, Einführung,
S. S .
22 Vgl. Manfred Thaller: CLIO. Ein datenbankorientiertCll Programmsystem für Historiker. Teil I:
Göttingen 1982 (Vorabdruck), S. 89 – 102.
23 Zur Systemfileerrichtung vgl. Thaller, Einführung, S. 17 – 32.
24 Für die neue Version von CLIO werden derzeit Verhandlungen über die Implementation eines Datentyps
SITUS geführt, der die Verwaltung von geographischen Angaben (etwa durch die Umsetzung in
37
chend darstellen zu können, ist ein kurzer Rückblick zur Datenerfassung notwendig. Kalenderdaten
können in der Form eingegeben werden, in der sie in der Quelle erscheinen.
Sie werden syatemintern in Tage seit dem 1.1.1 umgerechnet, wobei die Einführung des
Gregorianischen Kalenders berücksichtigt wird. Die Bewahrung der Schreibung der Quelle
ist auch bei der Arbeit mit Maß- und Währungsangaben möglich. Hier wird vom Benutzer
eine Umrechnungstabelle definiert, die die eingegebenen Werte in eine absolute Größe
verwandelt. Weiters wird die Eingabe wesentlich erleichtert, wenn bestimmte, eindeutige
Sachverhalte in abgekürzter Form aufgenommen werden können. Im Rahmen der PDB
wird die Punktion einer Person in einer Urkunde mit einem solchen Oondicio-Feld aufgenommen.
Für die Plausibilitä.tstests sind die unterschiedlichen Datentypen insofern von
Vorteil, als sie bestimmte Eingabeformen verlangen. Bei einer geschickten Schachtelung
unterschiedlicher Datentypen werden Eingabefehler, wie etwa das unbeabsichtigte Fehlen
einer Information sofort angezeigt. Außerdem kann die Zuverlässigkeit der Eingabe mit
Hilfe des Protokolls überprüft werden, das bei der Errichtung der Systemdatei – dem sogenannten
Prüflauf – angelegt wird. Es enthält n&mlich eine Häufigkeitsauszählung der
einzelnen Informationen, die ebenfalls auf Eingabefehler aufmerksam machen kann. Nach
der alallr il gen Korrektur der Rohdaten wird ein neuer Prüflauf gemachtJ so lange, bis keine
formalen Fehler mehr diagnostiziert werden. Eine intensive inhaltliche Uberprüfung ist mit
den unten besprochenen Formen des Data Retrieval& möglich.
2.2. Auswertung und Transformation der Daten.
CLIO erlaubt vier grundsätzlich verschiedene Bereiche der Evaluation und Transformation
des Datenmaterials, die hier allerdings lediglich angedeutet werden können.
1. Data Retrieval:
Darunter ist prinzipiell jede Form der Zugänglichmachung der in der Datenbank enthaltenen
Informationen zu verstehen21• Es reicht von der gezielten Suche nach bestimmten
logischen Einheiten – etwa alle Personen, die in einem vorgegebenen Zeitraum
in Schenkungsurkunden an ein bestimmtes Kloster als Zeugen aufgetreten sind
– bis hin zur Erstellung komplexer Indices – Verzeichnis aller vorkommender Personen
mit ihrem Namen, ihrer Beschreibung, ihrer Funktion, etc. – und Erstellung von
Häufigkeitazä.hlungen. Diese dem Standard aller Datenbanksysteme entsprechenden
Möglichkeiten werden für den Historiker interessanter, wenn er weiß, daß bei jeder
Data Retrieva􀇵Routine Normalisierungen, Kategorisierungen und Unschärfeoperatoren
verwendet werden können. Das heißt, daß bei der Suche nach einer Person nicht
nach deren Namen in der eingegebenen Form gesucht wird, sondern daß dieser Name
nach bestimmten Regeln für die Suche in eine Normalform gebracht wird. Diese Reduktion
auf eine lautliche Grundform wird in CLIO durch Algorithmen durchgeführt.
Sie bieten dem Benutzer einen Rahmen an, innerhalb dessen spezifische Vereinbarungen
für einen Quellenbestand getroffen werden können. Im Rahmen dieses Projektes
wurden bislang vor allem Soundez-Algorithmen28 verwendet. Diese setzen den Namen
Landbnen) ermöclichen wird.
21 VsL Thall er, Einf’uluunc, S. 36 • 61, eine audiirliche Beschreibung dieser Komponenten findet sich
bei Manfred Thall er: CLIO. Ein datenbankorientiertes ProgramDUyotem für Historiker. Teil li: Göttingen
1983 (Vorabdruclc).
28 Vcl. Thaller, Einführung, S. 90 • 94 und Thaller, CLIO I, S. 201 • 210. – Zur Verwendung eines
38
um in ein vierstelliges Codesystem, wobei jeder Code einer Lautgruppe entspricht, die
der Bearbeiter vorzugeben hat. Entsprechend der Grundkonzeption von CLIO sind
diese Direktiven jederzeit änderbar und stellen somit ein wichtiges und flexibles Instrument
zur Personenidentifikation dar. Die Anlage eines Kategorienschemas wird
von sogenannten The1a.uren durchgeführt. Dabei werden Begriffe entweder kodiert,
das heißt, daß epilcopu1 den Code 1000 erhalten könnte, oder in ein hierarchisches
System überführt, was bedeutet, daß epi1copu1 in diesem Fall eine Untergruppe zu
Geiltliehe Würdenträger wä.re. Beide Formen der Kategorisierung können bei der
Suche, Sortierung oder Zählung verwendet werden. Damit werden nicht nur Schreibungsvarianten
ausgeschaltet, sondern auch die gezielte -Suche nach bestimmten Personengruppen
erleichtert. Während des Da.ta Retrieval ist es oft unmöglich bestimmte
Suchkriterien so genau zu formulieren, daß ohne die Verwendung von Un&chärfeoperotoren
ein befriedigendes Ergebnis erzielt werden könnte. So ist es viel effizienter nach
Personen zu suchen, die ungefähr um 1100 vorgekommen sind, als sämtliche möglichen
Datumsangaben in einem Suchprofil anzugeben.
2. Record Linl:a.ge;
Dieses Modul dient zur logischen Verknüpfung zweier oder mehrerer gleich oder verschieden
strukturierter Datenbanken aufgrund von in ihnen enthaltenen gemeinsamen
Informationen27. In den herkömmlichen Anwendungsbereichen dieses Verfahrens28
wird die Suche nach jenen Personen, die als Identifikatoren für die Verknüpfung dienen,
systematisiert. Das bedeutet, daß zwei Datenbanken, die verschiedene Quellenbestände
repräsentieren, nach identischen Personen durchsucht und die Informationen
zu denselben in einer neuen Datenbank akkumuliert werden. Für die PDB ist
dieses Modul in zweifacher Hinsicht notwendig. Einerseits, um die Personennennungen
in den Primärdatenbanken zu Informationen über die Personen zu überführen,
und andererseits mehrere solcher Sel:undärda.tenba.nl:en zu einem prosapographischen
ähnlichen Ansahes in anderen Projekten vgl. Theodore Herohberg: The Philadelphia Social History
Project: A Methodological History. Stanford 1973, bes. S. 196 – 197. – lan Winchester, The Linkage
of Historie &I Records by Man and Computer: Tecbniques and Problems. In: Journal of Interdisciplinary
History 1, 1970, S. 115 – 119. – M. Boot, P. Lourens, J. Lucusen: A Linguistic Preproceuor for Record
Linkage in Socio-Econornic Historical Research. In: Computers and the Humanities 17, 1983, bes. S.
46 – 48. – J. Dennis Willig an und Katherine A. Lynch: Sources and Methoda of Historical Demography.
New York 1982 (Studies in aocial discontinnity), S. 178 – 181. – Theodore Herahberg, Alan Burstein,
Robert Dockhorn: Verkettung von Daten. Record Linkage am Beispiel des Philadelphia Social History
Project. In: Moderne Stadtgeschichte, hrsg. v. Wilhelm Reine Schröder. Stuttgart 1979 (Historischoo•
ialwissenschaftliche Forschungen 8), S. 43 – 46.
27 V gl. Thaller, Einführung, S. 82 – 120.
28 Ein mittlerweile klassisch lU nennender Anwendungabereich dieser Vorgangsweise ist die Farnilienrekonstitution,
bei der 1u jedem Heiratseintrag die Informationen über die reproduktive Tätigkeit des Paares und
die entsprechenden Sterbedaten hinlugefügt werden. Zur Vorgangsweise vgl. Artbur E. Imhof: Einführung
in die Historische Demographie. München 1977 (Beck’ache Elementarbücher), S. 101 – 112. – Michel
Pleury und Louis Henry: Nouveau Manuel de Depouillement ed d’Exploitation de I’Etat civil ancien. Paris
1985,S. 115 – 172. – Willigan, Lynch, Sources and Methodo, S. 161 – 182. – Ian Winchester: The Linkage
of Historical Recordo by Man and Computer: Tecbniques and Problems. In: Journal of Interdisciplinary
History 1, 1970, S. 107 – 12-i.
39
Gesamtkatalog zu verbinden. Die Algorithmen zum Ausgleich der Schreibungsvarianz
sind hier natürlich von entscheidender Bedeutung.
3. Teztanaly&e:
Damit können aus Volltexten die verschiedenen Wortformen- und Wortklassenlisten,
FUndstellenverzeichnisse von Worten und Auszählungen von Worthiiufigkeiten erstellt
werden.28 Mit einem gesonderten Modul zur interaktiven Textbearbeitung (IAC)30
können zudem gemeinsam vorkommende Termini gesucht werden, wie zum Beispiel
eine Person mit einer bestimmten Beschreibung31• Im Rahmen des Forschungsprojektes32
ist dieser Auswertungsbereich für die Bearbeitung der Editionsvorhaben notwendig.
4. Ma&chinelle Kodierungn:
CLIO stellt Routinen zur Verfügung, mit Hilfe derer Teile einer Datenbank, die ja zum
Teil den originalen Wortlaut der Quelle enthalten, in numerische Dateien überführt
werden können. Diese ermöglichen die Bearbeitung durch Statistikprogramme (s.o.)
im Sinne quantifizierender Verfahren. Die Kodierung der Begriffe erfolgt maschinell,
entsprechend den Vorgaben, die der Benutzer in Kategorienschemata – Thuauren –
festlegt.
3. DATENSTRUKTUR DER PRIMÄRDATENBANKEN
Das im folgenden angeführte Datenmodell besteht aus 16 Feldern, die insgesamt 4 lnformationsgruppen
zugeordnet sind, wobei die Informationsgruppen lediglich in 2 logischen
Ebenen geschachtelt erscheinen:
U(rkande) : Zih􀁈/DaUeraJl8/Drt/Überliderung
1– P(eroon): Id(entitiltaUon/(Vor )!loae/Beachreibang/Funl<Uon/P(Ulllttiona)Zahl
I /S􀁉a􀁊ua/Be:dehang
1– I (naU 􀁉uUon): Funl<Uon/Typ/llaae/Ort 1– D(aUerung): Text Nach den Möglichkeiten des Programmsystems CLIO kann jede Informationsgruppe pro Dokument nahezu beliebig oft vorkommen, jedes Feld pro Informationsgruppe nur ein einziges Mal. Das bedeutet, daß pro Urkunde über tausend Personen vollständig beschrieben werden können. Die derzeit verwendete Programmversion gestattet die gemeinsame Verarbeitung von 200.000 Dokumenten pro Primärdatenbank (eine Systemdatei). 4. DOKUMENTATION DER PRIMÄRDATENBANKEN Zu Beginn seien einige Punkte erwähnt, die den semantischen Bezug aller Felder betreffen und später nicht mehr aufgeführt werden: 28 Vgl. Thaller, Einführung, S. 121 – 132 . SO V gl. Elke Giildenatein: lnteractive Concordance System. Dokumentation. Göttingen 1985. 51 In der zukünftigen Version von CLIO werden diese interaktiven Möglichkeiten auch in Verbindung mit dem Retrieval (s.o.) für strukturierte Daten sur Verfügung stehen. S2 Siehe Anm. 4. ss Vgl. Thaller, Einruhrung, S. 62 – 81 • 40 • Erschließungen von Informationen werden immer nur im Rahmen eines Dokuments durchgeführt. Bezüge, die über eine Urkunde hinausgehen, können erst durch die Erstellung der Meta-Datenbank hergestellt werden. • Personen aus Vorurkunden und inserierten Urkunden (im Druckbild einer Edition durch den Petitsatz leicht zu erkennen) werden als Genannte (Kategorie G des Feldes Funktion) klassifiziert. • Aus Depertita werden nur Personen aufgenommen, die in der “verlorenen” (etwa insertierten) Urkunde erwähnt sind: der Aussteller der Bestätigungsurkunde o.ä. werden nicht aufgenommen. • Alle erschlossenen Informationen werden mit einem ! am Feldende gekennzeichnet. Dies hat den Vorteil, daß jeder Bearbeiter sofort erkennen kann, welche Informationen unmittelbar der Quelle entstammen und welche nicht. • Alle fraglichen oder in irgendeinem Zusammenhang unsicheren Informationen sind ausnahmslos am Feldende mit einem f ausgezeichnet. Ein weiteres Problem ergibt sich bei der Darstellung von Sonderzeichen und Diakritika. Hier eine Auflistung der derzeit gültigen Regelungen3• : • Akzentkonvention durch die Verbindung des Indikators “\”, des entsprechenden Akzentzeichens und dem ZU akzentuierenden Buchstabens ( a =} \ ‘a, ü =} \ “u ) • Konvention für die in der Standard-ASCII-Tabelle nicht definierten Buchstaben und Sonderzeichen gemäß der ‘IE;X-Eingabekonvention, z.B. ß =} \{ss} • Cauda-Konvention durch die Verbindung des Indikators “\”, der Kennung für die Cauda (c) und den betroffenen Buchstaben (􀂪 =} \c{e}, 􀇴 =} \c c ), wobei zu beachten ist, daß entweder zwischen der Kennung und dem Buchstaben ein Leerzeichen zu stehen hat oder der Buchstabe zwischen einem Paar geschwungener Klammern erscheinen muß. • Konvention für hochgestellten Buchstabenbestand durch die Verbindung des Indikators “\”, der Kennung u-» und des hochzustellenden Buchstabenbestandes in einem Paar geschwungener Klammern ( a e =} a \ • { e}) • Konvention für tiefgestellten Buchstabenbestand durch die Verbindung des Indikators “\” mit der Kennung “-” und des tiefzustellenden Buchstabenbestandes in einem Paar geschwungener Klammern (A.l =} A\-{1}) • Konvention für Ligaturen durch die Verbindung des Indikators “\” und den Einzelbuchstaben der Ligatur (lle =} \ae) 4.1. Zitat. • Datentechnische Beschreibung: CLIO-Datentyp LINGUA, Abhängigkeit hierarchisch, Informationsgruppe U(rkunde), Ebene 1, Position 1, Feldlänge max. 12 Stellen. H Die angeführte Beschreibung entspricht weitgehend den Eingabekonventionen des Programmsystelll8 ‘!EX, das im Rahmen des Projekt. HIFADOK als Poetproseuor eingesetst wird. Auch die Eingabekonventionen der portablen Version CLIO/C wird oich an diesen Standards orientieren. Neben den hier angeführten Regeln sind eine große Zahl nationaler Alphabete auf analoge Weiße darstellbar. Dazu vgl. Donald E. Knuth: The ‘IE:Xbook. 6. Auf!. Reading [etc.J 1986, bes. S. 37 – 41, 51 – 54. 41 • Semantische Beschreibung: Zitat beschreibt – entweder den Fundort der Urkunde in einer Edition mit dem Sigel des Urkundenbuches mit Bandangabe ( 4 Stellen), einem “*”, der Urkundennummer (3 Stellen), einem weiteren “*” und der Seitenangabe (3 Stellen) – oder den Lagerort mit dem Sigel des Archivs, einem “*” und der Archivsignatur. 4.2. Datierung. • Datentechnische Beschreibung: CLIO-Datentyp TEMPORA, Abhängigkeit hierarchisch, Informationsgruppe D{okument}, Ebene 1, Position 2, Feldlänge variabel, Mehrfacheinttagungen möglich. • Semantische Beschreibung: Datierung beinhaltet das Ausstellungsdatum der Urkunde in diplomatischer Notation (Jahr.Monat.Tag), wobei bei fehlenden Teilangaben “O” zu schreiben ist und unklare Angaben im Terminus postquem/Terminus antequem – Verfahren einzugeben sind. Sollten mehrere Daten zu einer Urkunde aufscheinen, so sind sie in der Reihenfolge ihres Auftretens als Mehrfacheinttagungen erlaßt. 4.3. Ort. • Datentechnische Beschreibung: CLIO-Datentyp LINGUA, Abhängigkeit hierarchisch, Informationsgruppe U{rkunde}, Ebene 1, Position 3, Feldlänge variabel, Mehrfacheinttagungen möglich. • Semantische Beschreibung: Ort gibt den aufgelösten Ausstellungsort der Urkunde wieder, wobei nur der Ortsname angeführt wird, nicht aber nä.here Bezeichnungen (z.B. in der Annenkirche). Bei mehreren Nennungen von Ausstellungsorten mit Bezug auf eine Urkunde – ev. bei mehreren verschiedenen Fassungen – sind die Orte in der Reihenfolge ihres Auftretens erlaßt. 4.4. Überlieferung. • Datentechnische Beschreibung: CLIO-Datentyp CONDICIO, Abhängigkeit hierarchisch, Informationsgruppe U(rkunde}, Ebene 1, Position 4, Feldlänge variabel, Mehrfacheinttagungen im Rahmen der legalen Zeichen möglich. Legale Zeichen: F, 0, K, U, D. • Semantische Beschreibung: In Überlieferung können unter Subsumierung der in den Editionen verwendeten Begriffe nur folgende eindeutige Kategorien abgebildet werden: F = Fälschung (darf nur zusammen mit anderen legalen Zeichen vorkommen!) 0 = Original K = Kopialüberlieferung: Abschrift, Druck, Insert U = Unvollständige Urkunde: Fragment, Auszug, Konzept D = Deperditum 42 4.5. Id{entifikation). • Datentechnische Beschreibung: CLIO-Datentyp LINGUA und RELATIO PASSIVA, Abhängigkeit hierarchisch und relational, Informationsgruppe P(er&on}, Ebene 2, Position 1, Feldlänge 12, keine Mehrfacheintragungen, keine Unterfelder. Bei Systemdateien, die lediglich für das Nominative Record Linkage angelegt wurden, kommt es zu einer Abweichung: Da im genannten Verfahren relationale Netzwerke auf direktem Weg nicht übertragen werden können, ist als CLIO-Datentyp ausschließlich LINGUA definiert. Alle anderen Parameter bleiben gleich. • Semantische Beschreibung: Id(entifikation) weist allen auftretenden Personen im einzelnen Dokument und in allen für die Gesamtdatenbank angelegten Datensätzen eine eindeutige Identifikation zu. Diese Kennung besteht aus dem Code für das Urkundenbuch inkl. Bandangabe ( 4 Stellen), dem Zeichen “*”, der Urkundennummer (3 Stellen), dem Zeichen “*” und der durchlaufenden Numeration von Personen in der einzelnen Urkunde. Sie dient gleichzeitig als passive Beziehung des relationalen Netzwerks VERWANDT, außer bei jenen Systemdateien, die nur dem Nominative Record Linkage dienen. 4.6. (Vor)Name. • Datentechnische Beschreibung: CLIO-Datentyp LINGUA, Abhängigkeit hierarchisch, Informationsgruppe P(er1on}, Ebene 2, Position 2, Feldlänge variabel, keine Mehrfacheintragungen, keine Unterfelder. • Semantische Beschreibung: (Vor)name enthält den eigentlichen Namen aller in den Urkunden genannten Personen. Er wird in Originalschreibweise der Quelle erfaßt, die diversen Kasus werden jedoch in den Nominativ gesetzt. Alle im Namensmaterial vorkommenden Sonderzeichen werden gemäß der unter Punkt 3 vorkommenden Vorschriften behandelt. 4. 7. Beschreibung. • Datentechnische Beschreibung: CLIO-Da.tentyp LINGUA, Abhängigkeit hierarchisch, Informationsgruppe P(er&on}, Ebene 2, Position 3, Feldlänge variabel, Mehrfacheinttagungen möglich, Kommentarfeld möglich. • Semantische Beschreibung: In dieses Feld finden alle Beschreibungen Eingang, die zu einer Person in unmittelbarem semantischen Bezug stehen, wie z.B. Zuname, Titel, Stand, Amt, Beruf etc., oder auch Beschreibungen, die mehrere solche Bezüge zugleich ausdrücken. Eine Ausnahme bilden jedoch die verwandtschaftlichen Beziehungen, diese werden im Feld Beziehung dargestellt, um als relationales Netzwerk verwaltet zu werden. Jene Informationen, die nur in mittelbarem semantischen Bezug zu einer Person stehen, wie etwa die Information, daß eine Person X zu einem Grundstück Y im Verhältnis Z steht, bleibt für die PDB unberücksichtigt. 43 Um den Erfordernissen des Record Linkage zu entsprechen, wird in diesem Feld die bestmögliche Erschließung von Information angestrebt, wobei jedoch zu beachten ist, daß jede auf diese Weise in die Datenbank eingehende Beschreibung mit einem ! gekennzeichnet ist (s.u.). Bei der Erfassung dieses Feldes gilt für die Erschließung von Namen folgendes Regelwerk: x et filiu1 eiua y de 1 wird aufseiölt ab: x de o; y de 1 Adeloch”‘ et filitJI ei”‘ Gundacher de Grez => Adelochu•/de Grez • • • Gundacher/de Grez • • •
x de 1 et filiua eiua y wird aufselöot eh: x de 1; y de s!
Adelochw de a,.., el Jiliw eiw Gundecher => Adelochwfde Gre• • • . Gundocherfde Gre•! • • .
x ( et) y fratret� de • wird aufselöat ala: x de s; y de s
Adelochw (et) Gundo.cher frctre• de Grez => AdelochtJI/de Grez • • . Gundacher/de Grez • . .
x de • et frater eiua y wird aufselöot ab: x de s; y de 1!
Adelochw de Gre• et frcter eiw G”ndacher => Adeloch,.,fde Grez • • • a.. n dacher de Grez! . • .
x de • et y wird aufselöot ala: x de s; y
Adelochw de Grez d O..ndacher ::> AdelochtJ1jde Grez • • • Gundacher • • ,
x et frater eiua y de 1. wird aufselöot ala: x des!; y de •
Adeloch”‘ d frcter .;.., O..ndacher de Grez => Adeloch..,/de Gre.t • • • O..ndacher/de Grez • • .
x et y de 1 wird aufgelÖlt ala: x de s!; y de 1
Adeloch”‘ et Gundacher de Gre• => Adeloch•u/de Gre•! . . . Gundacher/de Grez • . •
w x y de • wird aufselöot ab: w de s; x de s; y de •
Ch,.”rad”‘ A.deloch”‘ O..ndacher de 0…• => Ch,.nrad..,/de Gre• • • • Acleloch..,/de Grez • • .
GtJndacherfde Gres
Dieses Regelwerk dokumentiert bis dato aufgetretene Fälle und ist in der Folge beliebig
erweiterbar.
4.8. Funktion.
• Datentechnische Beschreibung:
CLIO-Datentyp CONDICIO, Abhängigkeit hierarchisch, Informationsgruppe P{er&
on), Ebene 2, Position 4, Feldlänge variabel (ma.x. 3), Mehrfacheintragungen im
Rahmen der legalen Zeichen möglich, Kommentarfeld zur Bildung der Kategorien
unbedingt erforderlich. Legale Zeichen: A, E, F, X, G, Z, S, U, V.
• Semantische Beschreibung:
Hier wird der semantische Bezug einer Person im diplomatische Sinne festgelegt, d.h.
der Person wird jene F\mlttion zugewiesen, die sie im Hinblick auf das Dokument eo
ipso einnimmt. Folgende eindeutige Kategorien werden abgebildet:
A = Aussteller (Unterschrift wird nicht extra vermerkt)
E = Empfänger
X = Adressat
G = “Genannter” (auch “Beteiligte”!)
Z = Zeuge (siehe unten)
S = Siegier
F = Falscher . . . (bei hineingef”alschten Personen)
U = Unterfertigter (dazu gehören alle jene, die Kanzleifunktionen ausüben, wie
Notare, Schreiber, Kanzler etc.)
44
V = Verursacher der Rechtshandlung, wenn sie nicht mit dem Aussteller ident sind
(bei Traditionsnotizen etc.).
Ein besonderes Problem ergibt sich bei der Kategorie Z, den Zeugen. Darin wird
jede Art von Zeugen subsumiert, auch Investiturzeugen. Weiters ist es notwendig,
die verschiedenen Zeugenreihen, die in einer Urkunde vorkommen können, auseinanderzuhalten,
wofür insbesonders das Kommentarfeld Verwendung findet.
– Z steht bei Zeugenreihen, welche die Ausstellung der Urkunde bezeugen.
– Z#z steht bei x-Zeugenreihen, die Rechtshandlungen bezeugen, welche in der
Urkunde geschildert werden, wobei x für die Position der Zeugenreihe innerhalb
der Urkunde steht.
– Z#Az, bzw. Z#Bz steht bei Zeugenreihen, die in verschiedenen Originalen oder
Abschriften vorkommen, wobei A, B etc. den Überlieferungsstrom bezeichnet,
in dem die jeweilige Zeugenreihe vorkommt. Diese Form wird nur dann gewählt,
– wenn die Zeugenreihen zwischen den einzelnen Überlieferungsarten differieren.
Es werden nur Zeugen aufgenommen, die eindeutig als Individuen erkannt werden
können, d.h., daß Angaben wie “et alii” etc. hier ignoriert werden. Wenn in der
Urkunde steht “N.N. et filius suus” gilt der filius als eindeutig identifizierbare, wenn
auch hier namenlose Person und wird aufgenommen; steht jedoch “N.N. et filii” sind
die Söhne in der Zahl nicht verifizierbar und werden nicht aufgenommen, ihre Existenz
ist jedoch im Kommentarfeld des Feldes Beziehung unter N.N. vermerkt.
Personen, die in inserierten Urkunden vorkommen, werden stets als G(enannte) der
vorliegenden Urkunde aufgenommen; solche, die eine Urkunde durch ihre Unterschrift
bestätigen ( . . . JubJcrip&i), gelten als Unterfertigte.
4.9. F(unktions)Zahl.
• Datentechnische Beschreibung:
CLIO-Datentyp NUMERUS, Abhängigkeit hierarchisch, Informationsgruppe P(erJon},
Ebene 2, Position 5 , Feldlänge variabel, Mehrfacheintragungen und Unterfelder
möglich.
• Semantische Beschreibung:
F(unktions)Zahl gibt die Position der einzelnen Person in der Liste ihrer Funktion
wieder. Bei mehreren und unterschiedlichen Überlieferungsströmen ist es nötig, die
Positionsangaben in Mehrfachnennungen zu verspeichern. Wenn dies der Fall ist, wird
in einem Kommentarfeld der jeweilige Überlieferungsstrom angegeben.
4.10. Status.
• Datentechnische Beschreibung:
CLIO-Datentyp CONDICIO, Abhängigkeit hierarchisch, Informationsgruppe P(er&
on), Ebene 2, Position 6, Feldlänge 1, Mehrfacheintragungen nicht erlaubt, keine
Unterfelder.
• Semantische Beschreibung:
Der Status einer Person erlaubt nur drei eindeutige Kategorien:
L = lebendig
T = tot
45
U = unklar (ev. zu erschließen).
Dabei muß davon ausgegangen werden, da.ß Aussteller, Zeugen und Unterfertigte einer
Urkunde immer der Kategorie L zuzuordnen sind. Auch bei Fälschungen gilt dieser
Grundsatz, da jene ohnehin durch das Feld Überlieferung gekennzeichnet sind. Die
Kategorie U dient als Zwischenstadium und sollte im Verlauf des Nominative Record
Linkage den jeweils anderen zuzuordnen sein.
Wenn Personen in einer Urkunde auftreten, die entweder einem datierten Insert oder
einer vom Ausstellungsdatum differierenden, datierten Rechtshandlung zuzuweisen
sind, so wird ein zusätzliches Unterfeld eingeführt, welches die für das Auftreten der
Person jeweils relevante Datierung enthält.
4.11. Beziehung.
• Datentechnische Beschreibung:
CLIO-Datentyp LINGUA und RELATIO AOTIVA, Abhängigkeit hierarchisch und relational,
Informationsgruppe P(er1on), Ebene 2, Position 7, Feldlänge variabel, Mehrfacheintragungen
möglich, keine Unterfelder.
Alles über die Transformation von Netzwerken beim Feld Id{entifikation} Gesagtes
gilt analog auch hier.
• Semantische Beschreibung:
Beziehung stellt die aktive Komponente des relationalen Netzwerks VERWANDT dar.
Die Verwandtschaftsbeziehungen werden wie folgt gekennzeichnet:
– Verwandtschaftsbezeichnungen aus der Quelle sind im Originaltext zur übernehmen.
– Erschlossene Verwandtschaftsbezeichnungen werden nur dann im Wortlaut der
Quellenstelle wiedergegeben, wenn sie eindeutig sind:
x et frater eius y wird aufgelöst als (fiktives Beispiel):
P$BUB2•429•001/x/////BUB2•429•002 trater
P$BUB2•429•002/y/////BUB2•429•001 frater
– Erschlossene Verwandtschaftsbeziehungen mit nicht so eindeutigem Bedeutungs·
gehalt werden auf der Originalschiene im Originalwortlaut aufgenommen, die erschlossene
Schiene dagegen mit der vermuteten deutschen Übersetzung. Ist eine
zumindestens ungefii.hre Übersetzung nicht möglich, wird die erschlossene Schiene
mit dem Terminus verwandt bezeichnet. Wenn ein und dieselbe Person innerhalb
einer Urkunde in verschiedenen Funktionen auftritt und demnach auch mehrfach
erlaßt wird, wird sie in diesem Feld jeweils mit dem Terminus ident bezeichnet.
– Bei allen nur irgendwie erschlossenen Beziehungen wird hinter den Terminus das
Ausrufzeichen gesetzt.
4.12. Funktion.
• Datentechnische Beschreibung:
CLIO-Datentyp OONDJOJO,Abhängigkeit hierarchisch, Informationsgruppe I{nltitution},
Ebene 2, Position 1, Feldlinge variabel (max. 3), Unterfelder möglich.
46
• Semantische Beschreibung:
Dieses Feld entspricht dem gleichen Namens in der Informationsgruppe P( er&on), siehe
4.8.
4.18. Typ.
• Datentechnische Beschreibung:
CLIO-Datentyp LINGUA, Abhängigkeit hierarchisch, Informationsgruppe I(nJtitu·
tion), Ebene 2, Position 2, Feldlänge variabel, Unterfelder möglich.
• Semantische Beschreibung:
Hier ist der Typus einer in der Urkunde als Handlungsträger auftretenden oder auch
nur genannten Institution bezeichnet – etwa Kloster, Erzstift, Bistum oder auch Altar
etc., wobei die Originalschreibweise der Quelle (fratres, capitulum etc.) beibehalten
wird.
4.14. Name.
• Datentechnische Beschreibung:
CLIO-Datentyp LINGUA, Abhängigkeit hierarchisch, Informationsgruppe I(n,titution),
Ebene 2, Position 3, Feldlänge variabel, Unterfelder möglich.
• Semantische Beschreibung:
Dieses Feld enthält den aufgelösten Namen der jeweiligen Institution – etwa (Kloster)
St. Lambrecht, (Bistum) Seckau, aber auch (Altar) St.Anna etc.
4.15. Ort.
• Datentechnische Beschreibung:
CLIO-Datentyp LINGUA, Abhängigkeit hierarchisch, Informationsgruppe I{nJtitution),
Ebene 2, Position 4, Feldlänge variabel, Unterfelder möglich.
• Semantische Beschreibung:
Bis zur Entwicklung eines geeigneten Datentyps beinhaltet Ort nur den aufgelösten
Namen jenes Orts in amtlicher Normalschreibweise, an dem die jeweilige Institution
ansässig war.
4.16. Text.
• Datentechnische Beschreibung:
CLIO-Datentyp LINGUA, Abhängigkeit hierarchisch, Informationsgruppe D(atierung)
Ebene 2, Position 1, keine Mehrfacheintragungen oder Unterfelder möglich.
• Semantische Beschreibung:
Dieses Textfeld enthält den genauen Wortlaut der Datierungszeile einer Urkunde zur
Kontrolle der Datumsauflösung.
Kontaktadresse:
Dr. lngo H. Kropac
Forschungsinstitut für Historische Grundwissenschaften der Karl-Franzens-Universität Graz
A-8010 Graz, Körblergasse 20, Tel.: (0316) 32-4-49
47
ANHANG:
BEISPIEL FÜR EIN DOKUMENT EINER PRIMÄRDATENBANK
293. 1175 Octo􀀴r !7.
Bilchof Romcan 11. •chtn.l:t dtr Cutodit de1 Kcpittu Z1Dti Hu􀀴n in Dol: (1. Weittnl/tld).
In nomine a&ncle et individue h:initatia. Ego RomanUI dei gratia a&ncte Gurcenail eccleli􀂍 epil­
copua. Univenitati tam preaentium quam futurorum Chriati fidelium noticie transmittimn􀂎, quemadmodum
nos ob reverantiam beate dei genitricia Marie et memoriam domine Hemme fundatricia ecclesie
noatre pie memorie et noatra anteceuorumque ac aucceuorum perpetua aalute ad peticionem etiam
dilecti nostri Dietrici prepa.iti, Weslini decani, Hainrici cuatodia, ceterorum ftatrum donavimn􀂎 ad
eorum videlicet cu.todiam duos manau. in Do!J cum terminia suis quos a nobia in beneficio Dietmarus
anteceuorum noatrorum oflicialia habuerat. Huiua rei testea sunt: Purchardus, Engdscalcus, Engelbertus,
Eglolfus, ftater ein. Si!ridu., W[alt]heru., Rainhalmua, Dietricu., Walbrunu., Hainricus official[is,
Wo]lfgangUI et alii quam plurea.
Acta aunt hec VI kal. novemb., anno ab incarnatione domin.i M”C”LXXV, indictione VIIII; feliciter
amen.
s.
2. Dokument des Rohdatenaataeo:
U$KDC1•293•223/1176 .10.27//0
PtKDC1•293•001/Roaanuo/dei gratia oancte Gureenoio eeel••i\e{e} epiacopua/AS/1/L
PtKDC1•293•002/Bellll&/fundatrix eeeluie noatre/G/1/T
PtKDC1•293•003/Dietricua/prepositua#von Gurk/G/2/L
PtKDC1•2D3•004/Vezlinua/deeanua#von Gurk/G/3/L
PtKDC1•29S•OOS/Bainricua/eu.too#von Gurk/G/4/L
I$1/cuatodia/Gurk/Qurk
PtKDC1•2D3•00S/Dietaaruo/anteeeooorum nootroru= offieialio/G/6/U
PtKDC1•2D3•007/Pureharduo//Z/1/L
PtKDC1•2&3•008/1Ds•l•ealcua//Z/2/L
PtKDC1•2DS•009/Engelbertua//Z/3/L
P$KDC1•293*010/Bglolfua//Z/4/L/KDC1•29S•011 frater
P$KDC1•293•011/Sifridua//Z/6/L/KDC1•293•010 frater
PtKDC1*293•012/Valtherua//Z/6/L
PSKDC1•293•013/Rainhalaua//Z/7/L
P$KDC1•293•014/Dietricua//Z/8/L
PtKDC1•293•016/Valbrunua//Z/9/L
PtKDC1•293•018/Bainricua/offieialia/Z/10/L
P$KDC1•293•017/Volfgangua//Z/11/L
D$Aeta • • • YI kal. noveab . ,anno • . . MCLllY , indletiona YIIII;
• Dio Gurloer Goochlcbtoqucllcn 8e4 – l2S2, hftc. v. A…,..t v. JWcb. Klagenfun 11116 (Mozmmenta Hiotorica Ducatuo
CariDWao 1), s. 221.
48
MEDIUM AEVUM
QUOTIDIANUM
newsletter 10
Krems 1987
Herausgeber: Medium Aevum Quotidianum. Gesellschaft zur Erforschung der materiellen
Kultur des Mittelalters. Körnermarkt 13, A-3500 Krems, Österreich. – Für den
Inhalt verantwortlich: Univ.Pro{. Dr. Harry Kühne!. -Druck: HTU-Wirtschaftsbetrieb
Ges.m.b.H., Ka.rlsga.sse 16, 1040 Wien.
INHALTSVERZEICHNIS / CONTENTS
Vorwort . . …. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Manfred Thaller, The Daily Life o{ the Middle Ages, Editions of Sources and Data
Processing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Ingo H. Kropac und Peter Becker, Die Prosopographische Datenbank zur Geschichte
der südöstlichen Reichsgebiete bis 1250 (PDB): Konzepte und Kurzdokumentation . . . 30
Brigitte Rath, Auf der Suche nach Alltagen – der ‘Frauenalltag’ im MittelaHer oder
“Leicht hatten es die Frauen nicht” . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Rezensionen und Berichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . ….. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
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Vorwort
Dae vorliegende Heft 10 von Medium Aevum Quotidianum- Newsletter widmet sich
einem Aspekt, der in der internationalen historischen Diskussion seit geraumer Zeit einen
entscheidenden Schwerpunkt darstellt: der Anwendung computerunterstützter Methoden.
Es braucht nicht gesondert betont zu werden, daß in der Alltagsgeschichte, und nicht
allein in jener des Mittelalters, diesbezüglich ein bedeutender Nachholbedarf zu konstatieren
ist. Doch auch in unserem Fachbereich mehren sich Einsicht und Zeichen, daß EDV
mehr bieten kann als Textverarbeitungsprogramme zur schnellen und billigen Produktion
von Publikationen. Ein entscheidender Vorstoß in diese Richtung ergibt sich beileibe nicht
nur für den deutschsprachigen Raum auf Grund der Initiative des Max-Planck-lnstituts
für Geschichte in Göttingen und dessen EDV-Spezialisten Manfred Thaller. Wir sind deshalb
besonders froh, gerade ihn für einen sehr grundsätzlichen Beitrag in Medium Aevum
Quotidianum-Newsletter gewonnen zu haben. Auf Grund der internationalen Relevanz
des Aufsatzes haben wir uns entschlossen, diesen in englischer Sprache wiederzugeben.
Der zweite umfassendere Beitrag des Heftes, verfaßt von Ingo Kropac und Peter Becker
(beide Graz), widmet sich einem Anwendungsbeispiel, dessen inhaltlicher Schwerpunkt
zwar auf dem Gebiet der mittelalterlichen Prosopagraphie zu suchen ist, welches jedoch
nicht nur wegen der angewandten Methoden auch für die Alltagsgeschichte des Mittelalters
von Wichtigkeit erscheint.
Beide Beiträge sollen den Auftakt darstellen für eine in unserer Reihe fortzusetzende
Diskussion zur Anwendung computerunterstützter Methoden.
Der bereits seit längerem angekündigte Band mit den Ergebnissen der von Medium
Aevum Quotidianum im Oktober 1985 mitveranstalteten Tagung “Migration und horizontale
Mobilität vom Mittelalter bis zum Ende des Ancien Regime” befindet sich im
Druck (Campus-Verlag, Frankfurt am Main- New York) und wird noch heuer (für unsere
Mitglieder als MAQ-Newsletter 11/12) zur Auslieferung gelangen.
Ein besonderer Hinweis muß auf den bereits im vorigen Heft erwähnten Kongreß
gegeben werden, den Medium Aevum Quotidianum in Zusammenarbeit mit dem Institut
für mittelalterliche Realienkunde der Österreichischen Akademie der Wissenschaften vom
27. bis 30. September 1988 in Krems veranstalten wird. Er befaßt sich mit dem Thema
“Mensch und Objekt im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit. Leben -Alltag –
Kultur” und läßt im Rahmen der Diskussion von international anerkanntesten Fachleuten
vor allem im theoretischen und methodischen Bereich neue Ansätze und Wege erwarten.
Voreinladungen an unsere Mitglieder wurden bereits vor einiger Zeit versandt.
Wie gewohnt wird sich einer der im Jahre 1988 erscheinenden Newsletter den Zusammenfassungen
der am genannten Kongreß gebotenen Referate widmen. Darüber hinaus
wird, wie bereits zuvor angekündigt, Teil II der Auswahl-Bibliographie zur materiellen
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Kultur des Mittelalters erscheinen. Im Planungsstadium befinden sich einige Hefte, die
sich mit der Erforschung von Alltag und materieller Kultur des Mittelalters in einzelnen
Ländern auseinandersetzen werden und einen Schwerpunkt insbesondere auf Forschungsund
Literaturberichte legen sollen. Das erste Heft dieser Reihe wird vermutlich Dänemark
gewidmet sein.
Gerhard Jaritz, Schriftleiter
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