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Staub

Einleitende Gedanken zu Transformationsprozessen und Gedächtnispotenzial

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Sabine Miesgang
Kontakt: sabine.miesgang@plus.ac.at
Website: https://www.imareal.sbg.ac.at/team/sabine-miesgang
Institution: Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
ORCID: https://orcid.org/0000-0001-6964-9682
Erstveröffentlichung: 10.2025
Lizenz: Sofern nicht anders angegeben Creative Commons License
Medienlizenzen: Medienrechte liegen, sofern nicht anders angegeben, bei den Autoren.
Letzte Überprüfung aller Verweise: 15.09.2025
Empfohlene Zitierweise: Miesgang, Sabine: Staub. Einleitende Gedanken zu Transformationsprozessen und Gedächtnispotenzial. In: MEMO 12 (2025): Holy Dust. Staub als Material religiöser Praktiken. doi: 10.25536/20251201.

Übersicht Abbildungen

Abstract

Staub ist nicht nur ein sicht- und spürbares Phänomen des Alltags, sondern auch ein Kristallisationspunkt des kulturellen Gedächtnisses einer Gemeinschaft. Staub als Gemisch verschiedener Partikel trägt den Aspekt der Fragmentierung in sich und dient damit als Sinnbild für materielle Transformation, für Werden und Vergehen. Der Beitrag behandelt Staub aus kulturhistorischer Perspektive als Träger religiöser Bedeutung und als Speicher göttlicher Gnade am Beispiel der Fraisensteine vom Wallfahrtsort Sonntagberg. Damit wird ein Blick auf das metaphorische Potenzial von Staub eröffnet, das dem Themenheft Holy Dust. Staub als Material religiöser Praktiken zugrundeliegt 

Abstract (english)

Dust is a visible and tangible phenomenon of everyday life, as well as a central aspect of the cultural memory of a community. As a mixture of different particles, dust embodies fragmentation and serves as a symbol of material transformation and the cycle of life and death. Examining dust from a cultural-historical perspective using the example of the so-called Fraisensteine, this article explores the role of dust as a carrier of religious meaning and a repository of divine grace. This sheds light on the metaphorical potential of dust, forming the basis of the thematic issue of MEMO called Holy Dust. Staub als Material religiöser Praktiken. 

Free will is your dilemma (what will the dust remember)
Tell me where do you really want to be?
At the end of history?

Bad Religion, End of History, in: Age of Unreason (Label: Epitaph, 2019).

 

Staub begleitet uns Menschen tagtäglich – mal mehr und mal weniger sichtbar und, wie im Fall von Allergien oder im Fall des Knirschens unter den Füßen, wenn der Staubsauger wieder einmal eingesetzt werden sollte, auch spürbar und zumeist unerwünscht. Jeder kennt Staub. Nicht nur den Hausstaub, sondern auch den Feinstaub, dessen Konzentration in der Luft Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen hat. Die eingangs zitierten Textzeilen aus dem popkulturellen Bereich verweisen über diese lebensweltliche Dimension von Staub hinaus auf ein breiteres, keineswegs profanes Bedeutungsspektrum dieses Stoffes hin: auf Staub als lieu de mémoire, als Kristallisationspunkt des kulturellen Gedächtnisses einer Gemeinschaft bzw. einer sozialen Gruppe. Staub manifestiert Identität und Erinnerung, Vergangenheit und Gegenwart, Werden und Vergehen – Staub wird als Speicher gedeutet, als materiales Totengedächtnis, und verkörpert somit in nicht-artifizieller Art und Weise den anthropologischen Kern des kulturellen Gedächtnisses.[1]

Staub

Trotz seiner Alltäglichkeit ist Staub also gar nicht so einfach zu fassen. Aber was ist Staub nun eigentlich? Woraus besteht Staub? Staub ist ein „Element der Vermischung und der Zirkulation“[2]. Staub setzt sich aus Partikeln fester Stoffe zusammen. Es gibt kein bestimmtes Ausgangsmaterial – im Staub als Kollektiv können kleine Teilchen verschiedener Materialien koexistieren.[3] Durch die Beschaffenheit als Gemisch von Partikeln ist der Aspekt der Fragmentierung und Zerlegung untrennbar mit Staub verbunden. Staub ist materielle Transformation. Feste Körper besitzen das Potenzial, im Lauf der Zeit zu Staub zu werden – durch Verfall oder durch Zerstörung. Sie verlieren ihre Körperlichkeit, ihre Form und ihre Präsenz: Zerlegt in kleinste Teilchen können feste Körper verteilt und zerstreut werden. Staub besitzt keine Form, aber er besitzt das Potenzial – auch in Verbindung mit anderen Materialien –, geformt zu werden. „Der formende Umgang mit Materialien ist, so könnte man plakativ feststellen, so alt wie die menschliche Kultur selbst; er ist zugleich Kultur begründend wie auch Ausdruck von Kultur.“[4] Wirkmächtig ist diesbezüglich sicherlich die Schöpfungsgeschichte, wonach Gott den Menschen aus der Erde formt.[5] In der christlichen Vorstellung ist der logische Schluss aus dieser Entstehungsgeschichte, dass der Mensch nach seinem Tod wieder zur Erde zurückkehrt. Das spiegelt sich auch in den liturgischen Formeln – etwa „Von der Erde bist du genommen und zur Erde kehrst du zurück“ – im Zuge von Bestattungsritualen sowie bei der Liturgie des Aschermittwochs wider.[6]
In diesen, der Entstehung von Dingen aus Staub und der Entstehung von Staub aus Dingen,[7] zugrundeliegenden bzw. ihnen zugeschriebenen Transformationsprozessen ist wohl auch das metaphorische Potenzial von Staub begründet, das Staub nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die Kunst interessant macht.[8] So beschäftigen sich beispielsweise Alice Mestriner und Ahad Moslemi in ihrer künstlerischen Arbeit mit Staub. Sie bezeichnen Staub als das plastische Gedächtnis der Welt und die Ästhetik der Unsterblichkeit.[9] Für die Gestaltung des Titelbilds des vorliegenden MEMO-Themenhefts hat sich Ernst Miesgang Gedanken zu Staub gemacht und den Effekt der Pareidolie genutzt, also die Tendenz von Menschen in Dingen oder Mustern Gesichter zu erkennen. Als bildender Künstler arbeitet er in seinem Werk mit verschiedenen Grundmaterialien, die er umformt und denen er damit eine neue Bedeutung gibt. Aus alltäglichen Dingen werden Dinge, die über sich hinausweisen – zur freien Entnahme ausliegende Printmedien, zerrissen in kleine Teile, werden zu überdimensionalen Bildern von Viren, zerschmetterte Porzellanfiguren von Flohmärkten finden sich in anatomisch wirkenden surrealen Collagen wieder. Am Titelbild des Themenheftes wird die Momentaufnahme einer Handvoll Sand – aus einer Spielzeugschaufel in die Luft geworfen – zu einer individuellen Projektionsfläche für die menschliche Wahrnehmung.[10]
An sich und aus sich heraus besitzt kein Ding eine Bedeutung. Bedeutungen werden durch Bezüge hergestellt, Bezüge durch Praktiken, verstanden als routinisiertes soziales Handeln, sowie durch Diskursivierungen. Um die Bedeutungen zu entschlüsseln, ist Wissen notwendig.[11] Ein Häufchen Staub ist reduziert auf die physische und materielle Ebene erst einmal genau nur ein Häufchen Staub. Weiß die Person, welche das Häufchen wahrnimmt, jedoch um die Herkunft des Staubs, so besteht je nach Wissen der rezipierenden Person die Möglichkeit, dass ein Bedeutungsspektrum eröffnet wird. Die Wirkung von Dingen liegt nicht unveränderbar immanent in ihnen begründet, sondern sie ergibt sich (bzw. wird ausgehandelt oder aktiviert) aus räumlichen, strukturellen, situativen oder performativen Beziehungen zwischen Dingen/Materialien und Menschen sowie zwischen Dingen/Materialien untereinander:[12] „Menschen verschaffen sich Aufschluss über die materielle Welt und bewegen sich in ihr, indem sie Referenzen erkennen und Referenzen bilden.“[13] Es macht einen Unterschied, ob sich über die Jahre der Vernachlässigung eine Schicht Staub auf einem Bücherregal gebildet hat, die nun wieder entfernt werden muss; oder ob sich eine Ansammlung von Staub in einem Sammelbehälter als Erde aus Jerusalem erweist und somit einen heilsgeschichtlichen Deutungshorizont bietet.

Sensing Materiality and Virtuality

Die Idee zum aktuellen Themenheft MEMO #12 – Holy Dust. Staub als Material religiöser Praktiken ist eines mehrerer Ergebnisse der am Institut für Realienkunde des Mittelalters und der Frühen Neuzeit (IMAREAL) angesiedelten Forschungsperspektive „Sensing Materiality and Virtuality“[14]. Die Forschungsperspektive baut auf Überlegungen auf, die am IMAREAL zur Rolle von Material und Materialitäten in der Ausbildung, Stabilisierung und Perpetuierung kultureller Phänomene angestellt wurden. Ziel dieser Überlegungen war es, mit dem Zugriff der Aspektivierung[15] von Material einen interdisziplinär anwendbaren Ansatz zu entwickeln, der die Rolle materialbezogener Eigenschaften und Zuschreibungen berücksichtigt und mit dem herausgearbeitet werden kann, welchen Anteil Materie und Material an produktiven praxeologischen (aber auch diskursiven) Prozessen innerhalb kultureller Systeme haben – etwa an der Medialisierung von religiösen Inhalten.[16]
Die Forschungsperspektive „Sensing Materiality and Virtuality“ stellt weiterführend die Frage nach der Rolle des Virtuellen und nimmt vor allem das Spannungsverhältnis von Materialität und Virtualität in den Blick. Ausgehend vom Begriffsverständnis nach Aristoteles bezeichnet Virtualität ein Potenzial bzw. ein Vermögen (δύναμις bzw. virtus), das nicht zur Ausführung (ἐνέργεια) kommt und das nicht physisch vorhanden ist, das aber dennoch auf die reale, sinnlich wahrnehmbare Welt wirkt (wodurch sich das Virtuelle von der Fiktion unterscheidet).[17]
Im Zuge dieser Forschungsperspektive – und seit Oktober 2024 auch eingebettet in ein vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF finanziertes Forschungsprojekt[18] – haben sich der Herausgeber und die Herausgeberin dieses Themenheftes in Verbindung mit den sog. Fraisensteinen vom Wallfahrtsort Sonntagberg[19] im Bezirk Amstetten (Niederösterreich) als Speicher/Medium göttlicher Gnade (virtus)[20] auseinandergesetzt, wobei auch hier Staub und Pulver eine wesentliche Rolle in der Vermittlung spielen, wie im Folgenden kurz dargelegt wird.[21]

Die Fraisensteine vom Sonntagberg

Bei den sog. Fraisensteinen handelt es sich um kleinformatige, meist zwischen 2 und 14 cm hohe, gemodelte Halbreliefs aus Keramik mit der Darstellung der Dreifaltigkeit im Bildtypus Gnadenstuhl bzw. der Gründungslegende der Wallfahrt (Abb. 1).

Diese Objekte wurden nach schriftlicher Überlieferung ab den 1720er Jahren hergestellt, im Zuge der Wallfahrt an Pilgerinnen und Pilger ausgegeben und standen wohl in Tradition der Schabmadonnen aus Maria Einsiedeln (Schweiz) und Altötting (Bayern).[22] Die Wallfahrt zur hl. Dreifaltigkeit auf dem Sonntagberg steht laut der Gründungslegende mit einem Felsen in Verbindung. Ein verzweifelter Hirte soll dort einer Version der Legende zufolge auf der Suche nach seiner Herde Rast gemacht haben. Erschöpft schlief er ein und im Traum sah er seine Tiere. Als er wieder erwachte, bemerkte der Hirte ein Stück Brot auf dem Felsen. Er stärkte sich damit und fand seine Herde wieder. Der Verweis auf die Eucharistie und die Deutung des Felsens als Altar drängen sich auf. In der Folge spielte der Felsen eine Rolle als Heiltum in der sich im 17. Jahrhundert unter der Betreuung durch das Benediktinerkloster Seitenstetten ausbildenden Wallfahrt. Er galt als Ort, an dem die Gnade Gottes besonders spürbar war und an dem Gebete erhört wurden, weswegen er auch Wunder- und Zaichenstein[23] genannt wurde.[24] Ein Mirakelbuch, also eine im Druck veröffentlichte Kompilation der Gebetserhörungen am Sonntagberg,[25] aus dem Jahr 1759 berichtet, dass Stücke des Felsens bei den Wallfahrenden begehrt waren. Da der Ausbau der Kirche es ohnedem erfordert habe, wurde der Felsen zerschlagen und die Stücke ausgeteilt. Da bei der Zerstörung des Felsens auch „Körnlein“ und Staub entstanden seien, haben die Seitenstettener Geistlichen begonnen, diese unter Lehm und Hafnererde zu mischen und daraus die Fraisensteine herzustellen.[26] Fraisensteine fanden sich in der Folge als Teil der geistlichen Hausapotheken, wurden aber auch in Form von (Komposit-)Amuletten zum Schutz von Mensch und Tier angewandt.[27] Eine Art und Weise, den Fraisenstein zu gebrauchen, war das Abschaben und Einnehmen von Keramikstaub. Im Mirakelbuch aus dem Jahr 1752[28] sind vier Fälle überliefert, in denen die Inkorporation von aus dem Fraisenstein gewonnenem Pulver eine Rolle spielt. Polixena Buechmayr aus Waidhofen (vtml. Waidhofen an der Ybbs, Niederösterreich) habe ihrem Kind, als es einmal sehr lange und aus nicht erkennbaren Gründen geschrien habe, von einem Fraisenstein abgeschabten Staub eingegeben, woraufhin das Kind zu schreien aufgehört habe und sieben Blasensteine abgegangen seien.[29] Bartholomäus Schlachtner, Schneidermeister aus Pulkau (Bezirk Hollabrunn, Niederösterreich), habe an einem Leistenbruch gelitten, ausgelöst durch heftiges Erbrechen, sodass sein Darm ausgetreten sei. Er habe sich ganz dem Schutz der hl. Dreifaltigkeit anbefohlen und seine Tochter darum gebeten, einen Sonntagberger Stein zu zerstoßen und ihm das Pulver anschließend einzugeben. Nach der Einnahme des Pulvers habe sich das Gedärm in den Körper zurück eingezogen und Bartholomäus Schlachtner sei wieder ganz gesund geworden.[30] Regina Hochedlerin aus St. Peter in der Au (Bezirk Amstetten, Niederösterreich) habe an Blutfluss gelitten und sei so schwach gewesen, dass sie keine Lebenszeichen mehr gezeigt habe. Da habe sie ihr Ehemann auf den Sonntagberg verlobt und ihr etwas von dem Sonntagberger Stein eingegeben, woraufhin sie sich erholt habe und wieder ganz gesund geworden sei.[31] Maria Naglin aus Reinsbach (Bezirk Zwettl, Niederösterreich) habe ihrem kranken Ehemann Johannes, der von heftiger Frais erbärmlich gequälet worden sei, von einem Fraisenstein abgeschabtes und mit Wasser vermischtes Pulver eingegeben. Daraufhin sei der Kranke sogleich genesen.[32] Das Pulver wurde daneben auch oberflächlich angewandt. Clara Harällin aus St. Peter in der Au (Bezirk Amstetten, Niederösterreich) habe an Schmerzen in der rechten Brust gelitten und Krebs befürchtet. An einem Tag mit besonders großen Schmerzen sei sie vom Bett aufgestanden und habe sich zu einem Fenster begeben, das in Richtung Sonntagberg wies. Auf Knien habe sie Zuflucht zur hl. Dreifaltigkeit gesucht und die schmerzende Stelle mit Pulver bestreut, das sie vom Stein abgeschabt hatte. Augenblicklich sei eine Linderung eingetreten.[33] Eine weitere Art und Weise, das Pulver des Steins zu gebrauchen, die im Zuge der Mirakelberichte überliefert ist, ist das Einblasen. Der Sohn der Barbara Meiningerin aus Wien sei lange Zeit völlig erblindet gewesen. In Vertrauen auf die hl. Dreifaltigkeit habe die Mutter Staub vom Sonntagberger Stein abgeschabt und diesen dem Sohn in die Augen geblasen, was zur Wiederherstellung der Sehkraft geführt haben soll.[34]

Heiliger Staub

Der Felsenstaub vom Sonntagberg war nicht der einzige heilige Staub, der in der Frühen Neuzeit im Umlauf war. In Sammlungen zentraleuropäischer Klöster und Museen finden sich heute Holzschatullen mit Perlmutt-Einlagen, die mit Sand und Erden aus dem Heiligen Land gefüllte Fächer enthalten (Abb. 2).[35]

Pilgerinnen und Pilger im Veitsdom in Prag schabten Staub vom Grab des hl. Johannes von Nepomuk und nutzten diesen als Medizin.[36] Der Benediktinermönch Norbert Pambichler schreibt 1759, Pilgernde würden Erde, Steinchen, Wasser, Blätter von Bäumen und andere kleine Dinge mit nach Hause nehmen, um sie zu verehren, aber auch, um sie als Heilmittel zu verwenden. So würden die Wallfahrenden geweihtes Öl aus Mariazell mitnehmen, Späne der Eiche aus Maria Taferl, welche die Gnadenstatue beherbergte, und vom Sonntagberg neben den Steinchen vom Wunder- oder Zeichenstein auch Wasser aus dem sog. Türkenbründl.[37] Die Beispiele ließen sich fortsetzen und die Beiträge in diesem Themenheft zeigen bereits, dass Praktiken, die mit dem Gebrauch von (heiligem) Staub in Verbindung stehen, in der christlichen Kultur keineswegs auf eine Epoche oder einen geographischen Raum beschränkt sind. Das vorliegende Themenheft möchte anhand von drei Beiträgen aus den Fächern Geschichtswissenschaft und Archäologie dazu beitragen, (heiligen) Staub als Objekt sozialen Handelns und als Bedeutungsträger zu fassen.
Christopher Duffin und Jan und Els Weertz geben einen Überblick über die therapeutischen, prophylaktischen und apotropäischen Anwendungen von heiligem Staub in christlichen Kontexten unter Berücksichtigung interkultureller Parallelen. Unter heiligem Staub verstehen die Autoren und die Autorin Pulver beispielsweise aus den Überresten menschlicher Körper, aber auch von Wohnräumen, Gräbern und Schreinen von Heiligen oder von anderen heiligen Orten. Der Beitrag bietet eine strukturierte Systematik des untersuchten Materials in vier Klassen, die sich an der Einteilung von Reliquien im Katholizismus orientiert. Die enge Verbindung von Staub und Totengedenken wird in diesem Beitrag ebenso fassbar, wie das heilende und schützende Potenzial von Staub, der mit bestimmten Orten und Geschehnissen in Beziehung steht.
Lauren Baker gibt einen Einblick in das Thema ihrer an der Central European Universtiy (CEU) eingereichten Master-Thesis[38] und widmet sich dem Verzehr von heiligem Staub[39] zu medizinischen Zwecken. Sie untersucht auf Grundlage von Gregor von Tours und Paulinus von Périgeux unter vergleichender Einbeziehung älterer syrischer Fallbeispiele (Symeon Stylites der Ältere und Symeon Stylites der Jüngere) Beispiele aus Zentralgallien des fünften und sechsten Jahrhunderts. Dabei zeichnet sie die Entwicklung sowie die räumliche Verbreitung der Praxis der Inkorporation von heiligem Staub nach und stellt die These auf, dass gallische Praktiken durch jene aus dem Nahen Osten beeinflusst waren.
Andreas Pülz bringt den archäologischen Befund der Johannesbasilika in Ephesos und die zahlreichen Funde von sog. Pilgerampullen – also kleinen kannen- oder flaschenförmigen Gefäßen aus Keramik, die beispielsweise an einer Schnur am Körper getragen werden konnten – mit dem literarisch gut belegten Staubwunder von Ephesos in Verbindung und gibt so Einblick in das spätantik-mittelalterliche Pilgerwesen. Dabei kontextualisiert er den (wie an zahlreichen Fallbeispielen gezeigt recht üblichen) Gebrauch von Staub als Eulogie, d. h. als gesegnetes Andenken, Devotionalie, mit dem diesbezüglichen Gebrauch anderer Stoffe und Materialien (etwa Öl oder Wasser).

In der Tat könnte man das Spektrum allerdings um weitere Kulturen und Zeiten erweitern[40] – und nicht nur im Hinblick auf den religiösen Bereich. Auch explizit nicht-religiöse Weltanschauungen haben ihre „heiligen“ Orte. So konnten Teilnehmende der Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1978 in Havanna (Kuba) Sand von der Playa Giron in der Schweinebucht als Souvenir mitnehmen (Abb. 3).

Ebenso war Erde aus der Stadt Uljanowsk als Andenken an die Heimat Lenins im Umlauf (Abb. 4). Weltanschauungen dienen sozusagen als „virtuelle Grundgerüste“ für die Praktiken, die aus amorphen, nicht-artifiziellen Stoffen wie etwa Staub eine kulturelle Umwelt schaffen. In der Diskursivierung des semantischen Gehalts und der Sinnbezüge spielt Sprache eine bedeutende Rolle. Mit Sicherheit lohnenswert wäre daher eine Betrachtung der Wortfelder und Wortbedeutungen von Staub, Erde, Pulver und Asche bzw. pulvis, terra und cinis, die in Mittelalter und Früher Neuzeit ineinandergreifen. Das zeigt der Blick in einschlägige Wörterbücher.[41] Das Wort Pulver kann sich laut Johann und Jakob Grimm sowohl auf einen staubähnlichen geriebenen, gestampften oder gebrannten Stoff beziehen, auf Asche, auf eine Arznei in Pulverform oder aber auf Schießpulver.[42] Auch Zedlers Universallexikon kennt bei den Bedeutungen von Pulver zu Staub gewordene Körper, insbesondere aber steht die Bedeutung als trockenes, klein gestoßenes Arzneimittel im Vordergrund (was durch zahlreiche Pulverrezepte aus dem medizinischen,[43] kosmetischen[44] und „magischen“[45] Bereich gestützt wird).
Das Verweispotenzial von Staub ist in seiner physischen Verankerung an spezifische Orte und Dinge begründet. In ihrer ökokritischen Auseinandersetzung mit „Schmutz“ untersucht Susan Morrison den Gedanken, dass Geschichte von Menschen dem Erdboden anhaftet.[46] Die Historikerin Waltraud Schütz äußert basierend auf Arbeiten von Jules Michelet und Carolyn Steedman und einer Informationsbroschüre der British Library zur Zusammensetzung von Archivstaub – nämlich u. a. Schimmelsporen, Überreste von Schädlingen, Textilfasern, Hautzellen und andere organische sowie anorganische Stoffe – ähnliche Gedanken zu Staub in Archiven. Der Kontakt mit dem Staub, der den Archivalien anhaftet, bringt den Forschenden in Berührung mit der (vielleicht schon längst verstorbenen) geschrieben habenden Person.[47]

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Fußnoten

  1. Assmann 2010, S. 33–61.
  2. Gethmann/Wagner 2013, S. 7.
  3. Gethmann/Wagner 2013, S. 7f.
  4. Kühtreiber/Schichta 2023, S. 1.
  5. Gen. 2,7. Nach der Vulgata limus terrae. Zum Mensch als Produkt eines göttlichen Formgebungsprozesses mit einem Verweis auf antike Parallelen (Ovid) siehe Kühtreiber/Schichta 2023, S. 3–7.
  6. Morrison 2019, S. 18f.; Bieritz 2008, S. 150–153.
  7. Morrison 2019, S. 18: „Earth is the matter of dirt; dirt is the matter of earth.“ Mit Verweis auf Bynum 2015, S. 231.
  8. Gethmann/Wagner 2013, S. 9.
  9. Mestriner, Alice/Moslemi, Ahad: Statement, online: https://www.aliceahad.com about: „Dust is a concept and a structure. Dust is the Plastic Memory of the world and the Aesthetic of Immortality. Dust is a long-lived living material from which a new start can be made with a posthuman, post-fiction, post-death and post-linguistic re-framing for a new society and a new way of living the world, because Dust is an ecological environment without environment (Hervorhebung im Orig., Anm. d. Verf.).“
  10. Statement und Portfolio von Ernst Miesgang, online: https://www.ernstmiesgang.com. Siehe auch das Interview in der zum Themenheft erschienene Folge „Staubgesicht. Ein Gespräch mit dem Bildenden Künstler Ernst Miesgang“ von „Sonic Trinkets. Ein Podcast zur Dingkultur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“ von Matthias Däumer für das IMAREAL: Sonic Trinkets, Folge 2.01, online: https://memo.imareal.sbg.ac.at/podcast.
  11. Begriffsforum 2019, S. 23; Hodder 2012, S. 3.
  12. Schlie 2019, S. 9–12, aufbauend auf den material turn in den Geisteswissenschaften sowie die Akteur-Netzwerk-Theorie nach Bruno Latour, die den Blick auf die handlungs- und konstellationsdeterminierende Rolle von Objekten ermöglichen. Zu Erde und „Schmutz“ als Aktanten im Kontext von Wallfahrt siehe exemplarisch Morrison 2019.
  13. Schlie 2019, S. 14.
  14. Forschungsperspektive „Sensing Materiality and Virtuality“, online: https://www.imareal.sbg.ac.at/forschungsperspektiven/sensing-materiality-and-virtuality; Antenhofer, Christina/Gruber, Elisabeth/Zerfaß, Alexander (Hg.): Virtuality and Materiality. Entanglement of Material and Virtual Worlds in the Middle Ages and Early Modern Period. Interdisziplinäre Beiträge zu Mittelalter und Früher Neuzeit 15, Heidelberg 2026.
  15. Gruber u. a. 2023, S. 4f.
  16. Forschungsperspektive „Material(i)ties“, online: https://www.imareal.sbg.ac.at/forschungsperspektiven/materialities. Zur Aspektivierung siehe Gruber u. a. 2023, mit einem Überblick über die am IMAREAL entwickelten Forschungsperspektiven auf S. 1f.
  17. Weber 2024, S. 35–46. Maßgeblich für das Begriffsverständnis im Rahmen der Forschungsperspektive „Sensing Materiality and Virtuality“ künftig Däumer (in Druck).
  18. „Salvation Economics and Media. Constituting Social Spaces via Early Modern Pilgrimage in Lower Austria“ (SALVEMED, PAT 1390723), online: https://www.oeaw.ac.at/ihb/forschungsbereiche/kunstgeschichte/forschung/habsburgische-repraesentation/salvemed. Das Projekt ist am Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der Österreichischen Akademie der Wissenschaften angesiedelt, das IMAREAL fungiert als nationaler Kooperationspartner. Projektleitung: Werner Telesko, Projektmitarbeitende: Veronika Decker, Sarah Deichstetter, Thomas Kühtreiber, Sabine Miesgang.
  19. Grundlegend zur Wallfahrt auf den Sonntagberg: Überlacker 1968; weiterführend Taubinger 2019.
  20. Zu mit Wundern in Zusammenhang stehenden Begriffen (u. a. δύναμις bzw. virtus als personaler Machterweis und wirksame Kraft Gottes) und dem Verständnis von Wundern im Neuen Testament als außerordentliche Geschehnisse, die auf das Wirken höherer Mächte hinweisen, siehe Kollmann 2004, S. 389, 397.
  21. Kühtreiber/Miesgang (in Druck). An dieser Stelle ist auch Anne Mariss und den Mitgliedern des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Wissenschaftlichen Netzwerks „Die Mobilität religiöser Dinge. Devotionale und sakrale Objekte in der frühneuzeitlichen Welt“ für anregende und bereichernde Diskussionen zu danken. Zum Netzwerk siehe online: https://mobrel.hypotheses.org.
  22. Maurer 2007; Watteck 2004, S. 71; Gugitz 1955, S. 190f.; Brauneck 1978, S. 115; Kriss-Rettenbeck 1971, S. 44.
  23. Stiftsarchiv Seitenstetten, Handschrift 46 X, pag. 13. Bei dieser Quelle handelt es sich um eine Pergamenthandschrift, die eine deutschsprachige Geschichte der Wallfahrt am Sonntagberg aus dem Jahr 1614 enthält.
  24. Beständig fruchtbarer Gnaden-Berg 1752, Vorrede.
  25. Zu Mirakelbüchern siehe Benedikt 2021, S. 47–57, 142–153.
  26. Überlacker 1968, S. 88.
  27. Beständig fruchtbarer Gnaden-Berg 1752. Dazu auch Kühtreiber/Miesgang (in Druck).
  28. Beständig fruchtbarer Gnaden-Berg 1752. Dazu auch Kühtreiber/Miesgang (in Druck).
  29. Beständig fruchtbarer Gnaden-Berg 1752, S. 132.
  30. Beständig fruchtbarer Gnaden-Berg 1752, S. 141f.
  31. Beständig fruchtbarer Gnaden-Berg 1752, S. 146.
  32. Beständig fruchtbarer Gnaden-Berg 1752, S. 177–179.
  33. Beständig fruchtbarer Gnaden-Berg 1752, S. 175f.
  34. Beständig fruchtbarer Gnaden-Berg 1752, S. 196f.
  35. Anne Mariss hat in einem Vortrag in der Reihe „Materielle Welten“, dem virtuellen Salon des IMAREAL, über solche Holzschatullen gesprochen. Ankündigung des Vortrags: Anne Mariss, Staub, Erde, Sand: Reliquienkästchen aus dem Heiligen Land, online: https://www.imareal.sbg.ac.at/materielle-welten-xvi.
  36. Balbín 1730, S. 78: Theils hat auch allein der Glaub, das Vertrauen und die Liebe gegen den heiligen Mann geholffen, und weilen sie [die heilsuchenden Pilgerinnen und Pilger, Anm. d. Verf.] kein ander Mittel gehabt, haben sie die Erden, oder den Sand seines Grab-Steins abgeschabet, denselben wider unterschiedliche Mängel und Schwachheiten des Leibes gebraucht, und vergnügliche Hülff empfunden. Vgl. Miesgang 2022, S. 70, Anm. 204.
  37. Pambichler 1759, S. 202.
  38. Baker 2024.
  39. Siehe dazu (mit zahlreichen Beispielen) auch Morrison 2019, S. 12–16.
  40. Für ein zeitgenössisches Beispiel aus Chimayo (New Mexico, USA) siehe Morrison 2019, S. 4f. Zum Gebrauch von Grabeserde und anderen Arten von heiligem Staub (auch gewonnen aus Manuskripten mit religiösen Inhalten) im islamischen Kontext siehe Gruber 2024, S. 380–387; Gerami/Syed 2024; Marei/Shanneik 2024, S. 11–16.
  41. Zu cinis: TLL 3, Sp. 1069–1075; zu pulvis TLL 10/2, Sp. 2625–2632.
  42. Grimm/Grimm 1984, Sp. 2217–2219.
  43. Auch im Bereich der psychischen Gesundheit, etwa Pulver wider die Melancholey, Zedler 1731–1754, Bd. 29, Sp. 1380. Zu Pulver als Arznei siehe Keil/Hille/Rappert 2003. Zum Verhältnis von Medizin und Magie in Bezug auf Fossilreste und ihren Derivaten siehe auch Thenius/Vávra 1996, S. 55.
  44. Exemplarisch: Pulver, um die Zähne weiß zu machen, Zedler 1731–1754, Bd. 29, Sp. 1414.
  45. Exemplarisch: Pulver, dadurch demjenigen, der einem Jäger die Büchse bezaubert, Schaden zugefüget wird, Zedler 1731–1754, Bd. 29, Sp. 1374.
  46. Morrison 2019, S. 2. Dazu siehe auch Duhamelle 2024.
  47. Schütz 2019.

Bibliographie

Pambichler, Norbert: De sacris peregrinationibus rebusque connexis dissertatio theologico-dogmatica [...]. Steyr 1759. 
Wird erwähnt in Fußnote: [37]
Thesaurus linguae latinae, editus iussu et auctoritate consilii ab academiarum quinque germanicarum Berolinensis Gottingensis Lipsiensis Monacensis Vindobonensis. Volumen III: c–comus. Leipzig 1906–1912. 
Wird erwähnt in Fußnote: [41]
Thesaurus linguae latinae, editus iussu et auctoritate consilii ab academiarum quinque germanicarum Berolinensis Gottingensis Lipsiensis Monacensis Vindobonensis. Volumen X, pars altera, sectio II: primaevuspyxodes. Leipzig 1995–2009. 
Wird erwähnt in Fußnote: [41]
Morrison, Susan Signe: Dynamic Dirt: Medieval Holy Dust, Ritual Erosion, an Pilgrimage Ecopoetics. In: Open Library of Humanities 5/1 (2019), S. 1–30. doi: 10.16995/olh.373. 
Wird erwähnt in Fußnote: [6] [7] [12] [39] [40] [46]
Weber, Julia: Dynameis. Bausteine zu einer Geschichte der Virtualität. Imaginarien der Kraft 6, Berlin/Boston 2024. doi: 10.1515/9783111322520. 
Wird erwähnt in Fußnote: [17]
Assmann, Aleida: Erinnerungsräume: Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses. C. H. Beck Kulturwissenschaft, 5. durchges. Aufl., München 2010.
Wird erwähnt in Fußnote: [1]
Baker, Lauren: Eat My Dust. Ingesting the Sacred in the Works of Gregory of Tours. MA-Thesis, Wien 2024.
Wird erwähnt in Fußnote: [38]
Balbín, Bohuslav: Das Leben des heiligen Johanniss von Nepomuck, als eines Ertz-Martyrers über das Beicht-Sigill. Augsburg 1730.
Wird erwähnt in Fußnote: [36]
Begriffsforum. In: Institut für Realienkunde des Mittelalters und der Frühen Neuzeit (Hg.): Object Links. Dinge in Beziehung. Formate – Forschungen zur Materiellen Kultur 1. Wien u. a. 2019, S. 21–24.
Wird erwähnt in Fußnote: [11]
Benedikt, Aurelia: Die Mirakelberichte des Gnadenortes Mariahilf in der St.-Jakobs-Kirche in Innsbruck (1662–1724). Analyse zu ihrer Bedeutung im Barockzeitalter. Veröffentlichungen des Stadtarchivs N. F. 72, Innsbruck 2021.
Wird erwähnt in Fußnote: [25]
Beständig fruchtbarer Gnaden-Berg, Das ist: fernere Beschreibung deren Gutthaten / welche die Allerheiligste Dreyfaltigkeit auf dem weit=berühmten / dem Closter Seitenstetten des H. Benedicti Ordens in Unter=Oesterreich einverleibten Sonntagberg von dem Jahr 1729 bis 1751 an Verschidenen barmhertzigst gewürcket hat. Mit vorgehendem Bericht von disem Gnaden=Ort, und nachgesetzter Erklärung des Englischen Rosenkrantz. Verfasset und beschriben von einem obgedachten Ordens= und Closters Geistlichen. Steyr 1752.
Wird erwähnt in Fußnote: [24] [27] [28] [29] [30] [31] [32] [33] [34]
Bieritz, Karl-Heinz: Bestattungsrituale im Wandel. Tendenzen in neueren Bestattungsagenden. In: Klie, Thomas (Hg.): Performanzen des Todes. Neue Bestattungskultur und kirchliche Wahrnehmung. Stuttgart 2008, S. 121–158.
Wird erwähnt in Fußnote: [6]
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Wird erwähnt in Fußnote: [22]
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Wird erwähnt in Fußnote: [7]
Duhamelle, Christophe: Roman Saints Scattered All Over the World. Catacomb Martyrs. In: Emich, Birgit/Sidler, Daniel/Weber, Samuel/Windler, Christian (Hg.): Making Saints in a „Glocal“ Religion. Practices of Holiness in Early Modern Catholicism. Kulturen des Christentums – Neue Zugänge zur Frühen Neuzeit, Paderborn 2024, S. 333–356.
Wird erwähnt in Fußnote: [46]
Däumer, Matthias: Virtual insanity is what we are living in. An essayistic attempt at a medieval(istic) virtuality. In: Antenhofer, Christina/Gruber, Elisabeth/Zerfaß, Alexander (Hg.): Virtuality and materiality. Entanglement of material and virtual worlds in the Middle Ages and Early Modern Period. Interdisziplinäre Beiträge zu Mittelalter und Früher Neuzeit 15, in Druck.
Wird erwähnt in Fußnote: [17]
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Wird erwähnt in Fußnote: [12] [13]
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Wird erwähnt in Fußnote: [47]
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Thenius, Erich/Vávra, Erich: Fossilien im Volksglauben und im Alltag. Bedeutung und Verwendung vorzeitlicher Tier- und Pflanzenreste von der Steinzeit bis heute. Schenkenberg-Buch 71, Frankfurt am Main 1996.
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Wird erwähnt in Fußnote: [19] [26]